143 Minuten lang ballern sich Riesenroboter den Schädel ein oder verwandeln sich in Autos und wieder zurück. Dazu gibt es dann eine ganz harmlose Teenagerkuschel-Liebesgeschichte und irgendwann ist der Film zu Ende.
Gut, trotz der Überlänge ist der Film nicht langweilig.
Das liegt sicherlich in erster Linie an der Regie von Michael Bay. Bei keinem anderen Regisseur fliegen die Autos weiter, oder machen bei einem Crash mehr Saltos in der Luft. Bei „Transformers“ hat er sich sogar noch einmal selber übertroffen.
Synchronsaltos von herumschleudernden Autos – das sieht man nicht alle Tage.
Aber die Transformers selber lassen einen ziemlich kalt.
Wenn sich diese Riesenroboter ihre Gefechte liefern, geht natürlich eine ganze Menge kaputt – aber ob sie selber kaputt gehen oder nicht - ist in etwa so spannend, wie einer zu stark eingestellten Geschirrspülmaschine beim Tellerzerdeppern zu zusehen.
Spätestens nach dem dritten Scherbenhaufen kehrt Langeweile ein. Michael Bay scheint das bemerkt zu haben und führt dafür den Soldaten Captain Lennox (Josh Duhamel) ein. Der gibt zwar nur Plattitüden von sich und spielt eindimensional den harten Mann– aber immerhin hat er ein Gesicht – und wirkt damit tausendmal interessanter als jede Autobot- oder Deceptionfratze.
Im Prinzip sind das ja die beiden Hauptdarsteller-Sorten des Films und kämpfen – worum soll es nochmal gehen? Ach ja - um die Vorherrschaft im Universum.
Aber interessant sind sie nicht. Und warum sich diese Titanen des Universums immer wieder in Autos verwandeln – obwohl sie eigentlich fliegen können und von Sonnensystem zu Sonnensystem reisen – kann man auch nicht ganz nachvollziehen.
Interessante Charaktere sind die Roboter sowieso nicht, die Autobots sind bedingungslos gut und die Disceptors 100prozentig böse (gähn). Und was geht das uns an? Ach ja, auf der Erde suchen diese beiden Langweiler nach einem Würfel (nein, es ist kein Suppenwürfel), der vor vielen Jahren hier heruntergeplumpst ist (… so klein ist das Universum).
Bumm Peng und Knall. Mit zwei Nebenstories, in denen Kinder die wichtigsten Rollen spielen und FBI und Armee im Prinzip nur Beiwerk sind, genau das ist "Transformers".
Wie soll man das bewerten? Im Prinzip ist das ein verdammt guter Jugendfilm, bei dem sich die Kinder nicht zu viele Gedanken machen müssen, wer die Bösen und wer die Guten sind. Aber trotzdem gibt es eine Menge Probleme, bis sie ihr Ziel erreichen.
Es sind auch einige Lacher dabei und – wie gesagt trotz Überlänge und dünner Story – ist der Film noch nicht mal langweilig. Auch wenn man sich nachher fragt, wofür der Film die Überlänge benötigt hat.
Man kann den Film uneingeschränkt als Familienunterhaltung mit Söhnchen oder technikbegeisterter Tochter empfehlen. Sogar die persilsaubere Jugendliebe ist so harmlos das selbst strenge Eltern damit einverstanden sein dürften.
Aber als Actionkino für Erwachsene ist der Film nicht geeignet. Dazu bietet er zu wenig Story und Entwicklung und natürlich hat sich der Film als Identifikationsfigur für Kinder entschieden, die im ganzen Film auch Kinder bleiben. Prinzipiell muss man das gar nicht kritisieren, schließlich sind die eigentlichen Hauptfiguren des Films Spielzeug. Aber andererseits war "Harry Potter" am Anfang auch nur ein Kinderbuch.