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Der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse ist so alt wie die Menschheit selbst. Nicht gerade unvorteilhaft, dass jener „Kampf“ sogar Einzug in die Zimmer der lieben Kleinen genommen hat, kann er doch etwas zutiefst Moralisches vermitteln. Seien es klassische Varianten wie etwa Räuber/ Gendarm bzw. Cowboy/ Indianer oder moderne Versionen à la Batman, Superman sowie die zur Rezension stehenden Transformers, welche allesamt ihre bösen Feinde bekämpfen. Letztere sind das Produkt einer Kooperation zwischen Hasbro und Takara Tomy, welche erstmals 1984 mit ihrer Schöpfung an den Markt traten. Ursprünglich nur Figuren, zogen sie alsbald eine Merchandise- Kette an Videospielen, Comics und Zeichentrickserien nach sich, die Kindern allerorts die Möglichkeit gaben, die bösen Decepticons (Megatron und Co.) gegen die heldenhaften Autobots (Optimus Prime und Co.) antreten zu lassen. Anno 2007 geraten die blechernen Ungetüme nun unter der Schirmherrschaft von Michael Bay und Steven Spielberg erneut aneinander.

Mit Hilfe eines vor Jahren auf die Erde gelangten, außerirdischen Relikts wollen die Decepticons alle technischen Geräte der Menschheit transformieren. Dies muss natürlich unter allen Umständen verhindert werden und so machen sich die gutartigen Autobots unter der Führung von Optimus Prime auf, das Relikt zu vernichten. Dabei geraten die Erdlinge Sam Witwicky und Mikaela Banes mitten in den Krieg um das Erdenschicksal, hat doch Sams Opa ihm eine von beiden Seiten gesuchte Brille mit dem Aufenthaltsort des Relikts vererbt.

„Transformers“ ist ein Film, der ohne den geringsten Zweifel das Zeug dazu hat, die Gemüter zu spalten. Während die einen den Streifen als absolut hirnlosen Budenzauber ohne Sinn und Verstand abstempeln werden, repräsentiert er für andere hingegen technisch perfektes Großformat- Actionkino in Reinkultur. Das Problem dabei ist: eigentlich kann man keiner der Seiten direkt widersprechen, denn beide Behauptungen sind im Kern absolut einwandfrei und unverrückbar richtig. Deshalb sollte der Zuschauer (sofern man die Absicht hat, „Transformers“ zu genießen) möglichst die Fähigkeit besitzen, auch mal ohne den ständigen Wegbegleiter mit Namen „Gehirn“ Spaß zu haben, denn ebenjenes ist absolut nicht von Nöten und sollte von daher vorher an der Kinokasse abgegeben werden.

Wo Michael Bay drauf steht, ist auch unverkennbar Michael Bay drin. Soll heißen, jeder, der den Namen Bay auf Plakaten und Co. liest und bereits mit seinen Vorgängerwerken (Bad Boys 1+2 und The Rock sind meiner Meinung nach Spitzenunterhaltungskost, Pearl Harbor hingegen eher dröge) nichts anfangen konnte, sollte von „Transformers“ die Finger lassen, könnte man den aktuellen Streifen- zumindest in audiovisueller Hinsicht- doch als übersteigerte Quintessenz seines Schaffens (Regie- und Produzentenbereich gleichermaßen) betrachten. So bekommt der Zuschauer erneut eine bis zur Schmerzgrenze überstilisierte Videoclip- Ästhetik (von Slo- Mo bis zur Kameraführung), einen latenten Action- Overkill und jede Menge orchestral ausschweifender Musik, die gegen Ende ins rockige abdriftet, vorgesetzt. Also ein typisches Bay- Produkt mit unleugbarem Wiedererkennungswert, welches so langsam den Verdacht aufkommen lässt, ein innerer Trieb- gar ein Zwang- nötige Bay, kein Stein auf dem anderen stehen zu lassen. Denn es gibt- vielleicht ein bisschen überspitzt ausgedrückt- kaum eine Szene, die ohne Explosionen oder Ballereien auskommt. Eventkino pur, welches seinen Unterhaltungswert zum Großteil schlicht und ergreifend aus der superben Materialschlacht bezieht. Und es bereitet dem Action- Herz auch jede Menge Freude, der kolossalen Zerstörungsorgie beizuwohnen. Die Tricktechniker von ILM haben wirklich ganze Arbeitet geleistet, die riesigen Ungetüme und auch alles andere drum herum möglichst perfekt in Szene zu setzen. Dabei kann man ihnen getrost attestieren, dass sie die Messlatte für künftige Spektakel garantiert um einige Meter höher angelegt haben.

Verwunderlich in diesem Zusammenhang hingegen ist, dass die menschlichen Darsteller nicht vollkommen zur blassen Staffage verkommen, sondern mit Shia LaBeouf (Sam Witwicky) und Megan Fox (Mikaela Banes) zwei sympathische Akteure an Bord sind, die den Robotern zwar zu keiner Zeit die Schau stehlen (wie auch?!), aber trotzdem verstehen, neben den ganzen Effekten auf sich aufmerksam zu machen. Wobei man gerechterweise gestehen sollte, dass unser Eyecandy Megan Fox natürlich leichte anatomische Vorteile gegenüber dem männlichen Part besitzt.

Für meinen Geschmack ebenfalls sehr willkommen sind die humoristischen Brechungen, die aufzeigen, dass der Film sich selbst nicht so bierernst nimmt und man als Zuschauer dies ebenfalls nicht tun sollte. Diese reichen von „harmloser“ Situationskomik (Stichwort: Annäherung von Sam und Mikaela) bis hin zu richtig schön schwarzem Humor. Mein persönliches Highlight, welches mich den gesamten Film über nicht mehr so richtig loslassen wollte, war die Aufschrift „to punish and enslave“ (anstatt des üblichen „to protect and save“) auf dem Decepticon- Polizeiauto „Barricade“. Nichtsdestotrotz gibt es Momente, in denen weniger eindeutig mehr gewesen wäre. So beispielsweise in Bezug auf Optimus Primes Vorstellung der einzelnen Bots oder das Versteckspiel im Garten von Sams Eltern.

„Transformers“ ist ein lautes, knalliges Overkill- Spektakel, welches dem Zuschauer kaum Zeit zum Durchatmen zugesteht. Ein teures Actionvehikel mit herrlich infantilen Charakterzügen, das sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Nach einmaliger Sichtung blieb größtenteils ein positives Gefühl haften, wobei ich nicht zu sagen vermag, wie lang die Halbwertszeit des Streifens bei erneuter Sichtung ist. (8/10 Punkte)

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