George Clooney ist immer einen Filmbesuch wert, aber manchmal kann seine souveräne Sympatho-Macho-Präsenz auch nicht ein blasses Drehbuch ausgleichen.
Hier kämpft er als US-Militär gegen diverse Terroristen, die aus Geld- und Rachegründen im armen Rußland ein paar taktische Atomsprengköpfe entwendet haben.
Die Story holpert über die erste Hälfte lahm vor sich hin, da kann auch eine Atomexplosion zwischendurch nicht viel daran ändern. Die Startsequenzen und große Teile der ersten zwei Drittel spielen im Ostblock bzw. im Nahen Osten und lassen Clooney und Kidman hinter die Zusammenhänge des Atomklaus recherchieren. Doch die häufigen Schauplatzwechsel täuschen nicht darüber hinweg, daß man hier zwanghaft an einem dünnen roten Faden entlangläuft, der mehr oder weniger dazu dient, Clooney ein passables Tableau zu bieten.
Da ist man dankbar für eine knallige Autoverfolgungsjagd in Wien (wo Armin Mueller-Stahl als Extra verheizt wird) und einen Fight auf einer Brücke in irgendeiner halbvergessenen russischen Republik, die dann doch nur dazu dient, die Möglichkeiten des modernen Militärs zu präsentieren.
Während Clooney sich dabei halbwegs passabel rauswindet, ist die Kidman schlichtweg verschwendet. Sie hat zwar viel zu sagen, hängt aber meist am Arme des männlichen Kollegen und schaut besorgt drein.
Erst im letzten Drittel, wenn der serbische Attentäter versucht, in New York einiges zu pulverisieren, kommt Stimmung auf, ist der Drive gut abgepaßt, kommt sogar etwas Gefühl auf. Wo sonst Materialschlacht vorherrschte, bemüht man sich um das Portrait einer gequälten Kriegsseele, deren menschlicher Verlust ihn zu einer Verzweiflungstat treibt. Natürlich sind die Mittel auch hier zu verurteilen und in letzter Sekunde wird auch noch eine merkwürdig anmutende Rettungsaktion durchgeführt, komplett mit großem Knall und allem, was dazu gehört.
Das nennt sich dann zwar Polit-Action-Thriller, bleibt aber trotz aller Bemühungen, dem Geschehen eine menschliche Seite abzugewinnen, überraschend kalt und berechnend. Da hilft auch keine Frau auf dem Regiesessel, das ist dann doch zu sehr Schema F. Malen nach Zahlen, daß einmal erfahren, dann aber vergessen werden kann. Wer allerdings Parallelen zu realen Ereignissen mag, wird hier Anspruch finden. (5/10)