Der Film beginnt in einem recht gemächlichem Tempo anzulaufen. Der Diebstahl der Atomraketen bzw. die Einführung der Hauptcharaktere erfolgt recht unspektakulär. So richtig rasant wird der Film dann mit den Szenen in Wien. Wer auf Verfolgungsjagden im Stiele von "Ronin" abfährt, wird hier seine Freude haben. Das ist meiner Meinung nach auch der größte Pluspunkt des Filmes: die Actionszenen. Hier kann sich der Film entfalten, ist spannend und mitreisend.
Da ein Film nun mal nicht nur aus Actionszenen besteht kommt es auch auf eine gute Story an. Hier hat der Film meiner Meinung nach auch seine größten Schwächen. Man war anscheinend der Meinung, man nehme mal ein Stück Atomraketenschmuggel in Russland, ein Stück böse Fanatiker in Serbien, ein Stück Russenmafia in Wien und der Film wird ein Highlight. Meiner Meinung nach wurde der Film dadurch ziemlich unglaubwürdig und enthält ziemlich viele Klischees. Nur die "guten" Amerikaner sind wieder mal in der Lage eine Katastrophe abzuwenden. Die Russen werden entweder als korrupt oder auch als total unfähig abgestempelt.
Wenn man also die schwache Geschichte außen vor lässt, also während des Filmes nicht allzu viel denkt, wird man meiner Meinung nach dann doch noch gut unterhalten.
Die Regisseurin MIMI LEDER hat hier in ihrem ersten Hollywoodfilm solide gearbeitet. Vorher war sie vor allem in der Produktion von Fernsehserien wie z.B. "Emergency Room" tätig. Nach diesem Film drehte sie unter anderem die Kinofilme "Deep Impact" und "Das Glücksprinzip"
Bei den schauspielerischen Leistungen gibt es meiner Meinung nach sowohl Licht als auch Schatten. Am besten hat mir hier GEORGE CLOONEY gefallen. Er wirkt in der Rolle des Colonel, der gerne mal nach dem Motto "Zuerst schlagen, dann fragen" handelt, sehr überzeugend. Seine Rolle hier hat mich ein wenig an seine Rolle im Film "From Dusk Till Dawn" erinnert. Dort agiert er zwar als gesuchter Verbrecher, ist aber genauso cool drauf und hat immer einen Spruch auf den Lippen.
Ebenfalls gefallen hat mir die Leistung von ARMIN MÜLLER-STAHL. Er ist zwar nur in wenigen Szenen zu sehen, kann aber als russischer Offizier und Kontaktmann voll überzeugen. Müller-Stahl der in den verschiedensten Filmen wie z.B. "Jakob der Lügner", "The Thirteenth Floor" oder "Shine" zu sehen war, gelingt es immer wieder perfekt die unterschiedlichsten Charaktere zu verkörpern.
NICOLE KIDMAN bleibt in ihrer Rolle als Nuklearwissenschaftlerin ziemlich farblos. Sie wirkt in ihrer Rolle einfach nicht glaubhaft. Zusätzlich kommt noch dazu, dass ihre Rolle nicht allzu gut ausgearbeitet wurde. Sie hat meist nur die Aufgabe neben Georg Clooney herzulaufen und zuzusehen, wenn dieser in Actionszenen agiert.
ALEXANDR BALUYEV als korrupter General Aleksandr Kodoroff und MARCEL IURES als serbischer Fanatiker Dusan Gavrich agieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten recht gut. Auch hier hätte man aber vom Drehbuch her aus den Rollen der Bösewichte mehr herausholen können.
Alles in allem ein Film den ich Fans gepflegter Action auf jeden Fall ans Herz legen kann. Alle anderen können ja mal ein Auge darauf werfen. 7/10