Ein ungleiches Paar auf der Jagd nach gestohlenen Atombomben.
Während der Abrüstung stehlen skrupellose russische Soldaten zehn SS 18 Marschflugkörper inklusive atomarem Sprengsatz. Dem ungleichen Paar Thomas Devoe, einem hochdekorierten Ranger, und der Nuklearwissenschaftlerin Kelly fällt die undankbare Aufgabe zu, die Bomben zu finden. Nach waghalsigen Aktionen können neun kurz vor der Lieferung in den Irak geschnappt werden, eine jedoch bleibt vorerst verschwunden. Sie befindet sich im Diplomatenkoffer von Dusan, einem bosnischen Politiker, der die Bombe in New York vor dem Hauptquartier der UNO zünden will, um damit zu bewirken, daß die Blauhelme ( die in Amerika Peacemaker heißen ), den Balkan seine Angelegenheiten selbst regeln lassen. Dusans Motiv ist auch ein bißchen eines der Rache, starben doch Frau und Tochter durch einen Heckenschützen. Gelingt es nun dem Duo, die Detonation einer Atombombe in New York zu verhindern?
Neben den Filmen von Kathryn Bigelow beweißt wieder einmal eine Frau als Regisseurin, daß Action nicht nur Männersache ist. Mimi Leder inszeniert den Streifen gekonnt, ohne viel technischen Firlefanz, als hochbrisante Jagd zweier ungleicher Partner ( die sich zum Schluß noch durch ganz zarte Bande miteinander verweben lassen...), verzichtet dabei aber zum Glück auf die Klischees des Buddy-Movies. Schön auch zu sehen, wie die Präsenz von Frau Kidman schwindet, sobald Herr Clooney die Leinwand betritt, da wird die Damenwelt schwach, wenn der Ex-Emergency.Room-Arzt zur Waffe greift und als Ranger seine gefährlichen Einsätze hat. Diese sind sauber dirigiert, nicht zu schnell geschnitten, insbesondere sticht die Autojagd in Wien hervor.
Natürlich ist das Motiv des politischen Attentats nicht das allerneueste, nimmt aber doch die tatsächlichen Ereignisse, die wir alle kennen, in leicht abgewandelter Form vorweg. Anscheinend hat man in den USA schon seit langer Zeit Angst vor Attentaten auf große Städte. Die Beweggründe des vom rechten Pfad abgekommenen Diplomaten sind zwar nachvollziehbar, zumal der Mann sich selbst als einen von uns schildert, aber als Rache für den Tod der Familie mal eben New York in Schutt und Asche legen, na, das ist vielleicht ein wenig überzogen, dient aber gerade für die letzten zwanzig Minuten als wohlfeiles Spannungsmoment. Und wer weiß, wozu man selbst fähig wäre, würde einem ähnliches zustoßen...insgesamt ein gediegener Politthriller mit ausreichend Action, diese aber nie überzogen, nie zum reinen Selbstzweck. Gute Unterhaltung mit ein wenig Hirnschmalz – 8/10.