Der leicht genervt klingende Titel „Und wieder ist Freitag der 13.“ des dritten Beitrags der Serie wäre wohl bei Teil 8 oder 9 passender gewesen, dann eventuell noch mit der entscheidenden Ergänzung des bereits im Geiste hinzugefügten Wortes „schon“. Zudem spielt er an einem Samstag dem 14.
In den USA im Zuge der 3D-Präsentation wahnsinnig erfolgreich, war man dem Titel in Deutschland durch Indizierung und Beschlagnahmung weniger gewogen. Daher bildet er zusammen mit seinem Nachfolger das interessanteste Doppelpack, eben durch den Stempel des Verbots, der aus heutiger Sicht mehr als unpassend wirkt. Heute ist der Film ab 16 freigegeben. So ändern sich die Zeiten...
Ungeachtet dieser Querelen haben wir es aber mit einem überdurchschnittlichen Vertreter der Serie und des Genres zu tun. Steve Miner hat hier mit Sicherheit das Rad nicht neu erfunden, jedoch alle Zutaten stimmig zusammengefügt und ganz nebenbei eine Ikone des Horrorfilms erschaffen. Immerhin präsentiert sich die nimmertote Mordmaschine hier erstmals mit der zum festen Bestandteil der Popkultur gewordenen Hockeymaske. Brutale Typen mögen halt brutalen Sport. Ansonsten erschließt sich die Wahl des Accessoires weder logisch noch inhaltlich. Zufall halt...
Angesichts des Entstehungsjahres 1982 fällt mir zunächst auf, wie krass der Umbruch in Sachen filmischer Ästhetik in nur 2-3 Jahren war. Vergleicht man Kameraarbeit, Farbgestaltung, Kostüme und Maskenarbeit dieses Teils mit „A New Beginning“ von 1985 oder gar „The New Blood“ von 1988, wirkt es fast so, als läge eine Dekade zwischen den Filmen. Und gerade das schätze ich an diesem dritten Teil, er strahlt deutlich mehr warme 70er-Atmo aus als die unterkühlte 80er-Stimmung der späteren Teile. Der Film wirkt sozusagen im positiven Sinne altmodisch und sieht mehr nach Zelluloid als VHS aus.
Bereits in Teil 4 weichen dann modisch auch die T-Shirts diesen Hemden und Blusen und die blondierten Dauerwellen und Fönfrisuren halten Einzug. Eine beobachtbare Transformation des Grauens...
Die deutlich erkennbaren 3D-Sequenzen wirken dann in 2D manchmal etwas unbeholfen und selbstzweckhaft und stören so etwas den Bildfluss des Ganzen, das ansonsten bildlich stimmig inszeniert wurde. Das Farmhaus wird angemessen in Szene gesetzt, auf Hokuspokus wie Nebel wird verzichtet und dafür darf die Windmaschine später alles geben, um eine gemütlich schaurige Stimmung für das Finale zu zaubern.
Die Morde sind mal mit Schmiss, mal durchschnittlich umgesetzt worden, wobei sich der Gewaltgrad in Grenzen hält. Highlight ist die Halbierungsszene im Handstand. Und zwar für die ganze Serie.
Hier haben sich die zuständigen Kameraleute und FX-Artists ein
kleines Denkmal gesetzt, wobei mehr die dargestellte Brutalität und Wucht der Szene im Vordergrund stehen als der Blutgehalt.
Schön ist, dass der Endkampf hier von einem unerwartet schlagfertigen Final-Girl ausgefochten wird, die sich nicht ganz so dämlich anstellt, wie es das Genre sonst vorschreibt. Dabei hilft, dass Jason Voorhees hier eben noch kein übernatürlicher Zombie-Frankenstein-Killer ist. Richard Brooker verkörpert den stoischen Hinterwäldler mit der entsprechenden Physis, jedoch empfindet er trotz der Körperkraft auch Schmerz, wodurch der Endkampf tatsächlich so etwas wie Spannung aufbaut. Das Beil im Kopf beendet dann zunächst den Spuk und bietet dazu noch erinnerungswürdige Bilder.
Fazit
„Und wieder ist Freitag der 13.“ ist ein klassischer Slasher, der heute wohl etwas angestaubt wirkt, aber von der soliden Inszenierung und seiner kulitigen Hauptfigur profitieren kann. Die Mordszenen sind zum Teil spaßig umgesetzt worden und manchmal kommt sogar so etwas wie Spannung auf, langweilige Passagen sind im Anfangs- und Mittelteil zu verkraften. Was will man eigentlich von einem Genrebeitrag aus dem Jahr 1982 noch erwarten? Eventuell eine zumindest im Ansatz interessante Story, na gut, aber man kann nun auch wirklich nicht alles haben.