Review

Quasselstrippe Chris Tucker und Drogenjunkie Charlie Sheen kalauern sich durch einen Film, den die Welt nicht braucht...

Story:
Bei einer seiner Gaunereien wird Franklin Hatchett (Chris Tucker) geschnappt und eingebuchtet. Unglücklicherweise wird er im Gefangentransporter an einen schwerkriminellen Diamantenschmuggler gekettet. Dessen Männer holen ihn auf spektakuläre Weise aus dem Transporter. Franklin flieht mit ihnen. Da die Typen ihn mundtot machen wollen, flüchtet er vor ihnen und taucht beim erfolglosen Reporter James Russell (Charlie Sheen) unter. Der wittert eine große Story. Zu zweit wollen sie nun Franklins Unschuld beweisen und die Diamantenschmuggler dingfest machen...
„Money Talks“ ist einer der vielen Filme, die in Hollywood mit der heißen Nadel gestrickt wurden und dann ins Kino gebracht worden sind, um in einem ausgelutschten Genre ein wenig abzukassieren. Die Story um den zu unrecht verhafteten Kleinkriminellen und den erfolglosen Reporter versteht wohl nur der Drehbuchautor selber. Nach Spannung und Logik sucht man vergebens. So bleibt eine nervige Kodderschnauze und ein blasser Journalist, die versuchen 84 Minuten Spielzeit mit Sprüchen zu überbrücken.

Musik:
Die Musik erinnerte mich oft an die guten, alten 80er. Nicht zu spektakulär, immer im Hintergrund aber sehr solide was den Unterbau von Spannung und Action angeht. So fühlt man sich wenigstens durch die Musik an Klassiker wie „Nur 48 Stunden“ und „Beverly Hills Cop“ erinnert. Das kommt nicht von ungefähr, denn genau diese Filme scheint „Money Talks“ sich als Vorbild genommen zu haben.

Atmosphäre:
Wäre dieser Film 15 Jahre früher erschienen, hätte ich ihm vielleicht etwas abgewinnen können. So überkam mich aber oft das „Kenn’ ich schon“ und „Wie langweilig..“ Gefühl auf. Der Film versucht gar nicht eine Einleitung zu den Hauptcharakteren zu bilden, sondern fängt gleich mit dem ungestümen Chris Tucker an.
Der versucht sich als Franklin Hatchett in der „Eddie Murphy“ Rolle. Während sein Vorbild diese Figur aber schon in den 80ern auslutsche und sich inzwischen auf anspruchsvollere (???) Rollen wie „Dr. Dolittle“ konzentriert, versucht Hatchett nun genau diese Show abzuziehen. Ständig quietscht und brabbelt er vor sich hin, ohne dem Zuschauer auch nur eine Auszeit zu gönnen. Egal ob unpassend oder überflüssig, Hatchett muss sein Mundwerk aufreißen. Der Zuschauer drückt genervt die Vorspultaste.
Das Gegenstück stellt sich als Reporter James Russell heraus. Der bekommt ihm Gegensatz zu seinem Partner kaum den Mund auf und wirkt auch sonst ziemlich überflüssig, denn Franklin stiehlt ihm eindeutig die Show.
Wer jetzt hofft das Action und Story Abwechslung bringen, den muss ich enttäuschen. Allein von einer Story zu sprechen grenzt an einer Lüge. Nachdem Franklin vor den Gangstern geflüchtet ist, sucht er ausgerechnet den Reporter auf, um mit ihm dann die Gangster dingfest zu machen. Zu allem Unglück will James grad heiraten. So kann sich Franklin in Ruhe entfalten und nebenbei ein paar alte Freunde treffen.
Irgendwie trifft er dann wieder auf den fiesen Diamantenschmuggler und luchst ihm Diamanten ab. Die kidnappen seinen Freund Russell, worauf ein Treffen vereinbart wird.
Am Ende schickt er alle Bösewichte, Polizisten und Freunde in ein Stadion, damit dort mächtig Krawall gemacht werden kann. Einzig und allein die beiden Rastas mit der Panzerfaust konnten mir dabei ein Lächeln entlocken.
Leider ist aber auch die Action recht bieder geraten. Von einem 97er Film hätte man mehr erwarten dürfen. Vor allem, wenn man bedenkt was zu dieser Zeit schon für Perlen fabriziert wurden. Allein das Finale kann in geringem Umfang unterhalten.
In „Money Talks“ dominiert Harmlosaction, die leider nur ansatzweise an die guten alten 80er Jahre Streifen erinnert. Zu unspektakulär und brav kommen die Verfolgungsjagden daher, da kann die finale Schießerei im Stadion auch nichts mehr retten.
Ich konnte dieser äußerst kurzen Actionkomödie gar nichts abgewinnen. Man versuchte scheinbar einen Eddie Murphy Nachfolger auf der Leinwand zu etablieren, was kläglich scheitert (Rush Hour 1 und 2 sind auch nicht viel besser). Ein langweiliges Werk, das an Nerven zerrt, aber nicht weil es so spannend ist...

Schauspieler:
Chris Tucker versucht sich hier krampfhaft als Eddie Murphy und ist leider nur eine billige Kopie. Denn selbst Eddie Murphy wusste wann er mal die Schnauze zu halten hat, um Auto zu fahren oder Leute über den Haufen zu schießen. Chris Tucker findet sein Gleichgewicht nicht und nervt über die gesamte Filmlänge mit seiner Kreischstimme.
Charlie Sheen wird fast zum Statisten erniedrigt, denn neben Großmaul Tucker versagt er kläglich. Charlie Sheen schien hier jegliche Lust zu fehlen. Vielleicht ist ihm Chris Tucker einfach auch noch neben den Dreharbeiten auf die Nerven gegangen. Der Ex-Broker und Vietnamfighter bleibt hier erschreckend blass und kann nicht an seine alten Leistungen anknüpfen.

Fazit:
Überflüssiger Film, den kein Mensch sehen will, denn man kennt schon alles. Der Film glänzt mit einer konfusen Story, schlechten Hauptdarstellern und unspektakulärer Action. Allenfalls noch als Schlafmittel zu gebrauchen.

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