Wie sicherlich die meisten wissen, ist SOLSTICE ein Remake des schwedischen Films „Midsummer", den ich ehrlich gesagt nach etwa 45 Minuten ausgeschaltet habe, weil er mir einfach zu langweilig war. Im Gegensatz zu den anderen Meinungen finde ich aber durchaus, dass sich das Remake gelohnt hat.
Nachdem Megan ihre Zwillingsschwester Sofie durch Suizid verloren hat, dauert es sehr lange, bis sie sich entschließt, mit ihren Freunden einen Trip zum Landhaus ihrer Eltern zu unternehmen. Dort angekommen wird sie natürlich ständig an ihre Schwester erinnert. Doch damit nicht genug. Merkwürdige Geräusche und Erscheinungen deuten darauf hin, dass Sofie als ruheloser Geist in dem Haus herumspukt. Und was hat der unheimliche Nachbar und Einsiedler Leonard mit der ganzen Sache zu tun und wie kommt er in den Besitz von Sofies Hut? Als Megan intensive Nachforschungen anstellt, kommt sie hinter ein schreckliches Geheimnis.
Nachdem Daniel Myrick mit „Blair Witch Project" einen überraschenden Welterfolg landete, blieb er mit seinen darauffolgenden Werken, ein wenig hinten den Erwartungen zurück. „Solstice" allerdings ist ein durchaus unterhaltsamer Genrebeitrag, bei dem besonders angenehm auffällt, das hier richtig gute Schauspieler agieren und nicht irgendwelche von der Strasse geholte, arbeitslose Statisten.
Zudem bewegt sich Myricks Inszenierung durchaus auf A-Movie Niveau. Die (damals sicherlich sinnvolle) Wackelkamera hat er komplett eingepackt und trumpft mit einer exzellenten Regie auf. Da ich, wie oben erwähnt, das Ende des Originals nicht erlebt habe, war ich hier sehr positiv überrascht, denn die Wendung kurz vor Schluss ist vollkommen überraschend und dennoch nicht an den Haaren herbeigezogen wie in so vielen Filmen der letzten Zeit (ich sage nur „Room 1408").
Das einzige was man Myrick vorwerfen kann, dass er eigentlich nicht ein einziges Element in den Film mit einbringt, was man nicht schon woanders gesehen hat. Ansonsten ist der Film nach einem 20-minütigen Einstieg sehr kurzweilig inszeniert.
Fazit: Keine Neuerfindung des Geisterhorrors, aber ein solider und überraschend gut inszenierter Streifen, bei dem auch die Besetzung positiv auffällt, die für einen Film dieses Genres überdurchschnittlich ist.