Review

Lovecraft Verfilmungen haben es nicht leicht, neben akzeptablen Adaptionen wie Dagon oder Reanimator gibt es auch ganz furchtbare Krücken wie Armee des Jenseits (ich glaub zumindest so hieß der) und eben das heutige Chill titulierte Werk. Ein richtiger Reißer wurde aber bis heute noch nicht aus dem Vermächtnis des Meisters gestrickt. Für das heutige Machwerk mußte die Kurzgeschichte "Cool Air" herhalten, die Regisseur Serge Rodnunsky (nebenbei noch Producer, Writer und weiß nicht was noch alles, sein Name ist im Abspann geschätzte 20mal zu lesen) in die Neuzeit verfrachtete und versuchte mit einem Budget im unteren dreistelligen Bereich und ein paar Säcken Trockeneis einen abendfüllenden Horrorfilm zu drehen.
Zur Story, ein Arzt hat für sich das ewige Leben entdeckt, die Organe funktionieren alle tiptop im Endlosmodus, einzig die Haut macht Probleme, sie muß ständig kühl gehalten und auch regelmäßig ausgetauscht werden. So macht sich der Aushilsfrankenstein des nächtens auf die Suche nach Opfern mit transplantabler Dermitis die keiner vermißt, bis sein Geheimnis von der neuen Aushilfe des Ladens, der als Deckmantel fungiert, entdeckt wird.
Angeblich soll Chill bei irgendwelchen Festivals in den USA bereits drei Awards abgestaubt haben, spricht jetzt nicht wirklich für deren Jury, oder als Konkurrenz waren nur das Testbild und Daniel der Zauberer vorhanden. Hier funktioniert nämlich so gut wie gar nichts, die Erzählstruktur ist langatmig und unspektakulär, der Score nervig bis zum abwinken und die ständigen Flashbacks im Film werden auf Dauer auch irgendwann lästig. Der Sudel Faktor liegt ebenfalls auf der unteren Range der Gore Skala, die CGI Effekte am Schluß spotten für einen Film aus dem Jahr 2007 jeder Beschreibung und das Script hätte auch eine Überarbeitung nötig gehabt. Was ich jetzt gar nicht so mies fand war die Synchro, die zwar sicher nicht hochklassig ist aber wer mal ne richtig miese Version erleben möchte, dem empfehle ich den Film Nightmare Man. Zum anderen die Schauspieler, die sich auch noch im Rahmen des Ertäglichen befinden, James Russo macht sich zwar ziemlich zum Affen, alle anderen sind aber erträglich.
Insgesamt ist Chill aber eine ziemlich dröge Erfahrung, ich fand ihn zwar mies, aber wenn man sich auf die Geschichte und ihre langsame Erzählweise ein wenig einläßt, kann man den Film durchaus in einem Rutsch ohne bleibende Schäden anschauen.
2/10

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