Der junggebliebene Arzt und Hobby-Musiker Jason (Billy Zane) ist gemeinsam mit seiner Freundin Monica (Shauna MacDonald), sowie seiner Tochter Amy (Maggie Castle) und deren Freund Blake (Evan Charles Flock) auf dem Weg in die Ferien, als sie in einer abgeschiedenen Gegend einen Zwischenstopp einlegen und bei der Gelegenheit sogleich ein kleines Dorffest besichtigen. Die Situation innerhalb der Gruppe ist derzeit etwas angespannt, da Amy den Tod ihrer Mutter noch immer nicht ganz überwinden konnte und die eingebildete Monica nicht als neue Frau an der Seite ihres Vaters akzeptieren möchte.
Als die vier im Laufe des Tages ein Hamburger-Restaurant aufsuchen, werden sie Zeuge einer unerklärlichen Epidemie. Ohne jede Vorwarnung verwandeln sich zahlreiche Menschen plötzlich zu zähnefletschenden Monstern, die sogleich über die Nichtinfizierten herfallen und ein regelrechtes Blutbad anrichten. Auch Monica wird von einem der Wesen getötet, Jason, Amy und Blake können sich aber fürs Erste in Sicherheit bringen. Während sich das Trio zahlreicher Attacken der Infizierten zur Wehr setzen muss, geht Jason der Ursache der Mutationen auf den Grund und kommt so dem dubiosen Treiben eines örtlichen Farmers auf die Schliche...
Mit "The Mad" steht nun nach "Fido", "Dead & Breakfast" und "Dead & Deader" die nächste Zombie-Comedy ins Haus, was ja mittlerweile nichts innovatives im Horror-Genre mehr ist, sich bei den Fans aber nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreut. Die Zutaten hierfür sind meist einfach. Man nehme eine klassische Zombie-Geschichte und inszeniere das Ganze einfach mit einer gewissen Portion bissiger Selbstironie, mit diesem Rezept kann in der Regel nicht all zu viel schief gehen. Auch "The Mad" macht seine Sache in dieser Hinsicht durchaus ordentlich, auch wenn wir es hier definitiv nicht mit einem Film zu tun haben, der lange in der Erinnerung verweilt oder der gar das Zeug zum Klassiker hat. John Kalangis, der im Filmgeschäft bislang eher ein unbeschriebenes Blatt war und lediglich ab und an als Nebendarsteller in Erscheinung trat, inszenierte mit "The Mad" einen spaßigen und schnell konsumierbaren Horror-Happen für zwischendurch, der vor allem durch seine Kurzweiligkeit und seinen super aufgelegten Hauptdarsteller Billy Zane punkten kann.
Die Story ist einfach gestrickt und macht sich in der Hinsicht auch nicht viel vor. Es wird garnicht erst versucht, Unmengen von Anspruch in den Plot zu pressen, gerade hinsichtlich der Zombie-Epidemie wird die Zeit nicht mit sinnlosen Erklärungsversuchen vergeudet. Als Grund dient hier eine Rinderkrankheit und der Verzehr von verseuchten Hamburgern, der anschließend zur Mutation führt. Etwas mehr Beachtung schenkten Kalangis und die Drehbuchautoren Kevin Hennelly und Christopher Warre Smets da den Hauptcharakteren, vor allem Jason und seine Tochter Amy werden gut eingeführt und somit hat man auch schnell seine Sympathiefiguren. Jason ist der eher lässige Vatertyp, der sich auch im Alter noch cool gibt und mit seinem Beruf als Arzt nie richtig glücklich wurde, sondern vielmehr seiner Zeit als kiffender Musiker hinterhertrauert. Jason ist dabei der wohl coolste Charakter, den man sich für einen solchen Film vorstellen kann. Selbst in den aussichtslosesten Situationen bewahrt er seine Ruhe, auch das Ableben Monica's wird von ihm überaus einsichtig hingenommen. Amy hingegen ist die rebellische Tochter, die mit der unautoritären Art ihres Vaters nichts anfangen kann und mit ihrer Stiefmutter in spe zudem einen permanenten Zickenkrieg führt.
Die Vater-Tochter Beziehung zwischen Jason und Amy spielt zwar durchaus eine essentielle Rolle in "The Mad", wird aber niemals überstrapaziert. Die Macher vergaßen zu keinem Zeitpunkt, dass es sich hierbei um eine Zombie-Komödie handelt und so sind viele der Dialoge auch eher komischer Natur und laden zum herzhaften Schmunzeln ein. Der Streifen braucht zudem nicht sonderlich lange, um in die Gänge zu kommen und so wird der Zuschauer sehr schnell mit Action und Blut versorgt, wobei "The Mad" nicht als Splatterfilm betrachtet werden sollte. Das Blut spritzt gelegentlich schon vermehrt durch die Szenarien, dennoch halten sich wirklich Gore-Attacken in Grenzen, der eine oder andere Splatterfan dürfte sich quantitativ sicherlich mehr gewünscht haben.
Nichtsdestotrotz funktioniert das Ganze im Rahmen seiner Gegebenheiten recht gut und wird zudem zu keiner Sekunde langweilig. Die 79 Minuten vergehen rasend schnell, auch wenn dem Ende das Tempo der ersten Hälfte abhanden kommt. Wenn die wenigen Überlebenden dem Geheimnis um die Infizierungen auf den Grund gehen und die verantwortliche Rinderfarm aufsuchen, wird der Streifen plötzlich vom komödiantischen Zombie-Horror zum seichten Hillbilly-Klischee und vertut sich etwas mit dem eigenen Drive. Billy Zane weiß das Ganze dann aber doch noch zu meistern und macht "The Mad" durch seine fabelhafte One-Man-Show auch in diesem Part noch zu einem Spaß. Der Mann wurde für diese Rolle fabelhaft besetzt und ist mit seinem lässigen Auftreten und seinem ungewohnten Erscheinungsbild einen Lacher nach dem anderen wert. Die restlichen Darsteller verblassen neben dem durchaus bekannten Schauspieler, der seit "Titanic" allerdings kaum noch in größeren Hollywood-Produktionen zu sehen war, regelrecht, spielen für sich betrachtet aber auch annehmbar.
"The Mad" ist eine kleine, heitere Zombie-Komödie, die durchaus Stimmung verbreitet, kurzweilig unterhält und fürs einmalige Ansehen sicherlich keine falsche Wahl darstellt. Ein wirklich großer Wurf gelang den Verantwortlichen hiermit auf der Gegenseite jedoch auch nicht, denn der Streifen ist trotz seiner Qualitäten schnell wieder vergessen und bietet nichts, was man nicht schon kennen würde. Hauptattraktion in diesem Werk ist ganz klar ein wunderbar aufgelegter Billy Zane, der den Film beinahe im Alleingang trägt und "The Mad" durch seine Präsenz ungemein bereichtert. Mit einem einmaligen Ansehen macht man hier sicherlich nicht viel falsch, ein Kauf ist im Falle von "The Mad" jedoch nicht zwingend notwendig.