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Tod dem Präsidenten...08.09.09

Der arme Mann hat es wirklich nicht leicht. Entweder ist er in den meisten Filmen eine Pappfigur, die sich von Untergebenen schlecht beraten läßt und daher etwas lächerlich wirkt - dann aber, das muß so sein, irgendwann noch das Ruder übernimmt. Oder er ist ein Mann wie Du und ich, nur in einem anderen Beruf, der möglicherweise noch am Independence Day die Welt rettet. Und als dritte Möglichkeit ist der Kerl auch gerne als Ziel für Attentate und / oder Entführungen im Fokus. Will man sich unter diesen Umständen für das Amt des Präsidenten der USA bewerben? Nur dann, wenn man einen guten Personanschützer hat...so einen wie Thomas Barnes.

Salamanca, Spanien, großer Auftritt des Präsidenten anläßlich einer Antiterrorkonferenz. Böse Buben haben alles sorgsam vorbereitet, inklusive entsprechender Ablenkungsmanöver. Und tatsächlich...der Präsident wird erschossen! Darf denn das sein? Der Secret-Service-Agent Thomas Barnes ist ganz besonders erschüttert, denn er hat dem Oberhaupt der USA vor Jahresfrist das Leben gerettet, dabei eine Kugel gefangen - und ist jetzt erstmals wieder im Dienst. Aber der Mann ist clever, durchschaut die ganze Sache und schafft es, im Alleingang den Bösewichten das Handwerk zu legen, obwohl deren Planung sogar noch alle möglichen und unmöglichen Eventualitäten vorgesehen hatte. Diesmal sogar, ohne eine Kugel zu fangen! Eigentlich also eine ganz normale Geschichte von Terrorismus und Geheimdienst...warum dann die hohe Punktzahl?

Nun, der Kniff hinter dem Film ist Mischung von "Butterfly Effect " und "Memento". Wir sehen das Attentat und die zwanzig Minuten drum herum aus verschiedenen Perspektiven, wobei gerade in der ersten Stunde immer dann ausgeblendet wird, wenn es interessant ist. Man könnte natürlich die Rückspultaste des DVD-Spielers bemühen, aber dann raubt man sich einen Teil des Vergnügens. Durch diesen an sich recht simplen Trick entschlüsseln sich nach und nach alle Hintergründe, was auch angesichts der kurzen Laufzeit zu durchgehend hoher Spannung führt. Zudem sind auch noch einige recht knackige, zum Glück weder verwackelte noch extrem hektisch geschnittene Actionszenen dabei, die für eine Alterfreigabe ab 12 reichlich derbe daher kommen. Schade natürlich, daß man sich ein Familienhappyend nicht erspart hat, schade auch, daß Agent Barnes keinen Kratzer abbekommt - und schade, daß die Planung des Attentats so unglaublich kompliziert war, denn hier fragt man schnell nach, wie zwei Mann das alles stemmen können. Sonst aber fragt man nicht, lehnt sich zurück und freut sich über einen wirklich guten Actionthriller mit einigem innovativem Potential - 8/10.

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