Review

Sieben Jahre nach dem letzten Rachefeldzug ist hier Opa Paul Kersey zum letzten Mal im Einsatz. Schon verwunderlich, dass so eine einfache Selbstjustizstory vier Fortsetzungen fand. Eigentlich wollte man nach dem vierten Teil Schluss machen, aber Menahem Golan und Regiesseur Allan A. Goldstein setzten sich zusammen und schrieben das Drehbuch. Leider existierte zu dieser Zeit die Produktionsfirma Cannon nicht mehr, daher musste Menahem Golan allein produzieren und Goldstein führte Regie.
Death Wish 5 ist kein schlechter Film, um das mal vorweg zu nehmen, aber eindeutig der schwächste Teil der Reihe und das in allen Punkten.
Auch die wenige Action wurde auch noch beschnitten in der deutschen Fassung, da Selbstjustiz im Moment Kürzungsthema Nummer eins ist. Aber gott sei dank gibt es die MGM DVD, also wer den Film sehen will, sollte auch zur MGM DVD greifen, denn in der FSK 18 Fassung sind alle guten Szenen raus.

Die Story ist wieder genau die Selbe, funktioniert aber ein weiteres Mal. Nur diesmal blieb die Kinoauswertung versagt. Es wurde eine Direct to Video Auswertung. Auch das Budget war niedriger als in den anderen Teilen und eigentlich ist Death Wish 5 ein B-Movie, sieht aber zu keiner Zeit so aus.
Paul Kersey ( Charles Bronson ) hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen und befindet sich in einem Zeugenschutzprogramm. Er will nun seine Freundin Olivia ( Lesley-Anne Down ) heiraten und glücklich werden. Doch Olivias Ex-Mann, der Gangster Tommy O´Shea ( Michael Parks ) kann das nicht mit ansehen und lässt Olivia umbringen. Also schreitet Paul noch einmal zum Einsatz und übt Selbstjustiz. Mit brutalen Methoden dezimiert er das Verbrechersyndikat, bis er sich zu O´Shea durchgearbeitet hat, doch dieser hat noch einen Trumpf im Ärmel.

Sogar die typischen Klischees der Vorgänger hat man beibehalten. Die Polizei beginnt Kerseys Verhalten zu tolerieren und lässt ihn natürlich gehen, es gibt wieder den üblichen Verräter in den eigenen Reihen und Kersey geht auch diesmal wieder leer aus in Sachen Frauen.
Leider ist auch die Action nicht mehr so zahlreich vorhanden wie in den Vorgängern, aber immer noch 1A inszeniert und teils auch ziemlich hart. Es gibt wieder einige brutale Szenen zu bewundern und Kersey geht bei seinem Rachefeldzug sehr kreativ vor und tötet mit verschiedenen Mitteln. Die Action ist ganz gut im Film verteilt, aber immer recht schnell erklärt. Höhepunkt und längste Actionszene ist ganz klar das Finale, wo Kersey ziemlich brutal mit dem Rest des Syndikats aufräumt.
Also Langeweile kommt keine auf, aber Spannung irgendwie auch nicht.

Leider sind wir nicht mehr in den 80er Jahren, das merkt man an der Kulisse und natürlich auch am Score.
Death Wish 5 spielt größtenteils in der Großstadt und ab und zu in Kerseys schickem Landhaus. Leider geht man auf die Kulisse nicht arg ein und lässt sie außen vor. Nur in der Modefabrik kann stets Atmosphäre aufkommen.
Der Score von Terry Plumeri ist in Ordnung und passt gut zum Film, ist aber wesentlich ruhiger als der, der Vorgänger und leider auch nicht mehr ganz so vielseitig.

Charles Bronson ist hier zum letzten Mal in seiner Paraderolle als Paul Kersey zu sehen. Er ist sichtlich alt geworden und hat etwas zugelegt, aber man muss ihn loben, denn er gibt sich hier wirklich Mühe und macht auch fast alles noch selbst. Trotz des hohen Alters macht er immer noch eine solide Figur in der Rolle des Rächers und man nimmt ihm die Rolle ab.
Lesley-Anne Down ist eine sehr prominente Besetzung für so einen Film. Nur für Bronson ist sie etwas zu jung. Aber sie ist eine gute Darstellerin und sieht sehr schick aus. Leider geht es in den ersten 30 Minuten mit ihr zu Ende.
Michael Parks gibt einen echt guten Fiesling ab. Er verkörpert den fiesen Tommy O´Shea und das verdammt gut. Schon in " Hitman " fand ich ihn als Fiesling klasse. Er hat einfach diese Ausstrahlung.

Fazit:
Death Wish 5 ist ganz klar der schlechteste Teil der Reihe, aber wer Selbstjustizfilme mag so wie ich, oder ein Fan der Reihe ist, wie ich auch, der kommt auch um den fünften Teil nicht herum. Der Plot ist wieder genau der Selbe, es gibt weniger Action, diese ist jedoch wieder hart und sehr gut gemacht. Auch die Darsteller sind wieder allesamt glaubwürdig und Kersey gestaltet seinen Rachefeldzug wieder sehr abwechslungsreich. Score und Kulisse können mit den Vorgängern ganz klar nicht mithalten. Trotzdem unterhält der Film sehr gut und darf in einer Sammlung von Fans der Selbstjustiz nicht fehlen.

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