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East meets West! Brett Ratners Clash der Kulturen „Rush Hour” entfacht ein Aufeinanderprallen der besonders unterhaltsamen Art.
Inspektor Lee (Jackie Chan) ist der besten Bulle Hongkongs. Damit der Zuschauer ihm das auch glaubt, darf Lee zu Beginn unter vollem Körpereinsatz eine Sammlung an Kunstschätzen sicherstellen, welche von der Verbrecherorganisation des geheimnisvollen Juan Tao gestohlen wurden. Nebenbei darf man so auch etwas Kung Fu zeigen, denn danach bekommt der gute Jackie erst mal einige Minuten Sendepause.
Statt dessen konzentriert sich der Film auf den L.A. Cop James Carter (Chris Tucker). Zu Beginn verhaftet er undercover den Waffenhändler Clive Cod (Chris Penn) - inklusive zweier angeschossener Cops und einer C 4 Detonation mitten in der Stadt. Mit dem Beginn etabliert „Rush Hour” Chris Tucker schon als legitimen Nachfolger von Quasselkomiker Eddie Murphy. Nach seiner kultigen Nebenrolle in „Das fünfte Element“ und seiner ersten Hauptrolle in „Money Talks“ darf Tucker hier mal richtig Gas geben.

Doch dann passiert der Anlass der Handlung: Soo Yung (Julia Hsu), die Tochter von Konsul Han (Tzi Ma) aus Hongkong, der inzwischen nach L.A. übergesiedelt ist, wird von Juan Taos Organisation entführt. Han will, dass Lee bei der Aufklärung des Falls hilft – was dem FBI gar nicht passt. Also wird Carter als „Kindermädchen“ für Lee engagiert. Nach einigen köstlichen Minuten, in denen Großmaul Carter sich noch geehrt fühlt, blüht der Quasselstrippe, dass er die Arschkarte gezogen hat.
Doch mit einem drohenden Rausschmiss im Nacken nimmt er seine Aufgabe widerwillig war. Aber weder ihm noch Lee passt es außen vor bleiben zu müssen. Also stellen beiden gegen den Willen des FBI eigene Ermittlungen an – Carter aus Karrieregründen, Lee weil ihm Soo Yung sehr am Herzen liegt. Dabei stoßen die beiden auf die richtige Spur...
Wer Originalität will, ist bei „Rush Hour” fehl am Platze: Brett Ratners Blockbuster ist ein Buddy Movie wie nach dem Lehrbuch – aber ein sehr gutes. Dabei stört es nicht, dass der Plot nur mäßig innovativ ist und die Wendungen des Drehbuchs auch schon ausgetreten wirken. Immerhin ist das Ganze recht spannend und nie langweilig. Und was will man bei einem derartigen Buddy Movie mehr?

Die Comedy ist teilweise echt zum Schreien, vor allem wenn man „Rush Hour” zu mehreren guckt (am besten im Kino). Denn Chris Tucker ist ein großartiger Alleinunterhalter und seine dreiste Art ist witzig wie die von Eddie Murphy zu „Beverly Hills Cop“ Zeiten. Jackie Chan reißt weniger Witze, aber er harmoniert bei den Gags wunderbar mit Tucker. Der Slapstick, die Wortgefechte und die typischen Reibereien des Buddy Movies zwischen den Partner – alles ist bei „Rush Hour” extrem witzig.
Die Action ist in nicht allzu großer Menge vorhanden und bietet in erster Linie die Kung Fu Fights von Chan. Zwischendurch (in erster Linie im Finale) wird noch ein bisschen geschossen, aber die wenigen Shoot-Outs bieten nicht viel neues, sind recht kurz und sollten nicht überbewertet werden. Die Kämpfe hingegen sind mal wieder typisch Jackie Chan: Mit etwas Slapstick und der gute Jackie darf mal wieder seine Umgebung in die Fights einbeziehen (dieses Mal sogar chinesische Kunstgegenstände) – insgesamt unterhaltsam und fetzig gemacht.
Jackie Chan ist kein großer Mime – macht aber nix, denn das fällt in „Rush Hour” gar nicht auf. Der Kung Fu Clown wirkt als Fremder in L.A. einfach authentisch (was ihm auch nicht schwergefallen sein dürfte). Tucker ist eine super Quasselstrippe und unterhält einzigartig, auch wenn er für seine Darbietung wohl kaum einen Oscar gewinnen dürfte. Die Nebendarsteller sind auch tadellos und Tzi Ma wirkt überraschend „nicht böse", wenn man ihn zuvor als Fiesling in „Rapid Fire – Unbewaffnet und extrem gefährlich“ gesehen hat.

„Rush Hour” ist eine tolle Actionkomödie – schlicht und einfach gute Unterhaltung ohne großen Anspruch.

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