Der pure Kaurismäki.
In äußerst trockenem Humor serviert uns der Finne einen Film über das Leben eines Bergarbeiters, der was aus seinem Leben machen will, und mit seinem ganzen ersparten Geld nach Helsinki fährt. Doch unterwegs wird er überfallen (typisch Kaurismäki: die Szene ist total langsam und unspektakulär dargestellt, dass man nur darüber lachen kann). Sein ganzes Geld ist weg, ihm bleibt nur sein Kabrio (In Finnland im Winter!!!). Als er nach Helsinki kommt, hält er sich zunächst mit Hilfsarbeit über Wasser, und trifft eine Politesse, in die er sich verliebt.
Schließlich kommt er kurz bevor sie heiraten wollen ins Gefängnis. Doch nach kurzer Zeit plant er seinen Ausbruch, um sich per Schiff mit seiner Frau nach Mexiko zu schmuggeln...
Der Film "Ariel" dauert gerade mal 70 Minuten, doch das reicht, um eigentlich alles zu erzählen und zu beschreiben, was nötig ist. Denn die Geschichte wird ziemlich schroff, trocken und "ökonomisch" abgehandelt, was aber gerade den Reiz des Filmes ausmacht. Es kommt nämlich eine Stimmung auf, bei der man gar nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll. Lachen, weil so viel Situationskomik in der Inszenierung liegt und die Dialoge nur so vor verbitterten sarkastischen Sprüchen überquellen; Weinen, weil diese Verlierer-Geschichte in Wirklichkeit einfach nur traurig ist - so viel Pech kann man gar nicht haben! So wie die Geschichte vor dem Zuschauer gnadenlos abläuft, so würde der Protagonist wohl auf sie zurückblicken, mit einer Flasche Vodka neben sich, während sein Kofferradio finnische Schlager ertönen lässt, deren Texte seltsamerweise immer zu seinem Gemütszustand passen. Wie die zahlreichen "Fäuste", die er schon "aufs Auge" bekommen hat.9/10.