Review

US-Regisseur Jack Sholder, der immerhin für den grossartigen SF-Action-Klassiker “The Hidden“ verantwortlich war, serviert uns hier einen Beitrag zum Thema "mutierte Spinnen", ein Subgenre des Monsterfilms, das mit “Tarantula“ und “Kingdom Of The Spiders“ seine bis heute unerreichten Höhepunkte hat.

Brian Yuzna holte Mr. Sholder nach Spanien, weil Yuzna dort eine Billigfilmfirma namens Fantastic Factory (die Namensidee stammt wahrscheinlich von einem 15-Jährigen) gegründet hat und das Wetter schön ist. In den FF-Studios wurden schon “Faust: Love Of The Damned“, “Beyond Re-Animator“, “Darkness“ und Stuart Gordons “Dagon“ abgedreht. Brian Yuzna hat wohl im Hintergedanken, den Geist der legendären Hammer-Studios wieder aufleben zu lassen. Mit “Arachnid“ gelingt ihm dies aber nicht. Zu lieblos ist dieser Spinneneinheitsbrei heruntergekurbelt.
Die Rollen sind klischeebeladen und fade: Der Schwarze ist die wortkarge Kampfmaschine, der Arzt arrogant, der Wissenschaftler verwirrt, die Arztgehilfin blond, der Expeditionsleiter nett, aber sonst ein Warmduscher, die paar Einheimischen sind schweigsame Opfer der Spinnen, und die taffe Pilotin hat wahrscheinlich ein Poster von Sigourney Weaver zuhause über dem Bett.
Eigentlich würde die simple Schwarzweiss-Zeichnung der Charaktere nicht stören, schliesslich handelt es sich hier um ein typisches B-Picture. Aber der Film hat schlicht keinen Charme und keine Atmosphäre. Wieso muss man eine schon hundertmal erzählte Geschichte auf die gleiche Art und Weise wie ihre Vorgänger erzählen? Fällt diesen Autoren wirklich nichts Eigenes ein?
Lustig: Held und Heldin retten einander abwechselnd das Leben, bei den anderen versagen sie komischerweise. Dauernd rennen die Leute kreischend in die riesigen Spinnennetze, die überall gut sichtbar hängen, und lärmen dann: “Holt mich raus! Holt mich raus ...!“
Der Soundtrack ist stellenweise etwas gar ambitioniert und passt nicht besonders.

Was gefällt, sind die im Achtzigerjahre-Stil gehaltenen, mechanischen Special Make-Ups von Steve Johnson. Schleimig und knirschend, eklig und gleichzeitig niedlich. Aber sie sind relativ sparsam eingesetzt. Die Riesenspinne wiederum sieht nach Stop-Motion aus (und ein wenig computerisiert) und ist nicht besonders furchterregend.

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