"We Own The Night" - uns gehört die Nacht, so der Titel im Original. Damit drückt er genau das aus, was Protagonist Bobby Green (Joaquin Phoenix) fühlt: Er ist der Chef - nicht nur seines Clubs El Caribe, sondern der Chef der Nacht. Er bestimmt was in seinem Laden läuft und was nicht. Schließlich geht es nicht nur darum seinen Chef Buzhayev (Moni Moshonov) zufrieden zu stellen, was ihm zweifellos gut gelingt, sondern auch all die zwielichten Gestalten in irgendeiner Form ruhig zu stellen - allen voran Vadim Nezhinski (Alex Veadov), der größte Drogendealer der Region.
Dumm nur daß Bobby's eigentlicher Nachname Grusinsky ist - sein Vater ist der bekannte Polizeichef Bert Grusinsky (Robert Duvall), sein Bruder Joe (Mark Wahlberg) ebenfalls erfolgreicher Polizist in der Drogenfahndung. Als es hart auf hart kommt stellt nicht nur die Familie Bobby die Frage, auf wessen Seite er eigentlich steht: auf der guten, oder auf der bösen. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt auch Bobbys Liebe zu seiner hübschen Freundin Amada (Eva Mendes). Soll Bobby nun weiter an seinem Erfolg arbeiten und sich immer tiefer ins Milieu verstricken, oder soll er dagegen kämpfen und als verdeckter Ermittler der Polizei zuarbeiten? Die Entscheidung wird ihm jedoch bald auf traurige Art und Weise abgenommen.
Nunja, Drogenmilieu, Polizistenfamilie, hübsche Partyluder - kennen wir alles zu genüge, diese Themen wurden ja nun oft genug abgearbeitet. "Helden der Nacht", wie der Originaltitel unbefriedigend ins deutsche übersetzt wurde, kann hier auch mit keinen neuen Aspekten aufwarten und so bleibt nur die Konzentration auf gute handwerkliche Arbeit, was Regisseur James Gray wie gewohnt gut gelingt. Nicht zuletzt dank Robert Duvall, Mark Wahlberg und Joaquin Phoenix - nein, auch die Bösewichte werden mit Bedacht und Sorgfalt plausibel gespielt, Eva Mendes kann als Attraktion glänzen, überzeugt aber letztlich nicht nur dank Schlafzimmerblick sondern auch mit guten schauspielerischen Leistungen. An Nebencharakteren gefällt vorallem Oleg Taktarov als Handlanger von Vadim - schade, daß er nur wenig Raum zur Entfaltung erhält, mehr von ihm bleibt wünschenswert.
Der Plot ist geradlinig und vorhersehbar, das Milieu bekannt, die Schauspieler ordentlich: gute solide Hausmannskost mit wenig Diskussionsbedarf, auch wenn das Ende eher wie mittendrin abgeschnitten wirkt als rundum abgearbeitet. Tut dem Film aber keinen Abbruch - nette spannende Unterhaltung auf gleichbleibend gutem Niveau, lediglich ein paar zackige Höhepunkte werden vermisst.
(5/10)