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"Das Fünfte Element" zählt nicht nur zu den erfolgreichsten französischen Filmen aller Zeiten, sondern auch zu Luc Bessons Referenzwerken. Nebst war es ein Wunschprojekt des Comic-Fans, welches er mit Hilfe von Robert Mark Kamen (The Transporter, 96 Hours) zu Papier brachte. Die hohen Produktionskosten (100 Millionen Dollar) bereiteten vor allem Warner Bros zu Beginn Kopfschmerzen, doch Bessons eigenwilliger Mix aus Fantasy, Action und Komödie wurde ein Hit. Leider zähle ich zu den wenigen Buhmännern, die mit diesem teilweise sehr schrillen Film nicht viel anfangen können. Für mich ist eben "Léon - Der Profi" Bessons Aushängeschild, obwohl hier Bruce Willis (Stirb Langsam, Sin City) in bester McClane-Manier Sprüche klopft und seine Gegner aus dem Weg räumt.

Alle 5000 Jahre öffnet sich das Tor zu einer unbekannten Dimension und das Böse erhält die Chance in unsere Welt zu gelangen. Dies kann man nur mit Hilfe von fünf Elementen verhindern, die zu einer unglaublichen Kraft gebündelt werden. Wir schreiben nun das Jahr 2259 und es ist wieder so weit. US-Präsident Lindberg (Tommy "Tiny" Lister) und General Munro (Brion James) versuchen mit Waffengewalt das Böse in Form eines riesigen Planeten der auf die Erde zurast, aufzuhalten. Doch das eigentliche Schicksal der Welt liegt in den Händen des Taxifahrers Korben Dallas (Bruce Willis), dem plötzlich die hübsche Leeloo (Milla Jovovich) ins Taxi kracht. Nun gilt es noch vier Steine zu besorgen, hinter denen auch der machtgierige Jean-Baptiste Emanuel Zorg (Gary Oldman) her ist. Mit Hilfe des Priesters Cornelius (Ian Holm) und des nervigen Radiomoderators Ruby Rhod (Chris Tucker) müssen Korben und Leeloo die Elemente nun vereinen, bevor es zu spät ist.

Die Geschichte lässt sich grob in einem Satz zusammenfassen, es ist ein simpler Gut gegen Böse Kampf. Alle 5000 Jahre müssen fünf Elemente vereint werden, um das Böse zu besiegen. Dabei handelt es sich um vier Steine und die geklonte Leeloo ist das fünfte Element. Jedoch hat Besson mit vielen Charakteren zu kämpfen, somit muss zwischen mehreren Parteien hin-und her geschaltet werden. Action ist vorerst absolute Mangelware, was Besson mit Humor recht geschickt kaschiert. Zusätzlich darf man sich auf tolle Effekte und futuristische Kulissen freuen. Das Geschehen spielt sich größtenteils im New York der Zukunft ab, wo Taxifahrer Korben Dallas seinem Führerscheinentzug entgegenschwebt. Willis ist als Heldenfigur Dallas der eindeutige Glanzpunkt des Films, seine trocknen Sprüche und seine Art Dinge in Brechstangen-Manier anzugehen, erinnert doch sehr an John McClane. Auf die Figuren lässt man sich als Zuschauer gerne ein, doch Besson lässt uns hier lange zappeln, bevor er zum Wesentlichen kommt. "Das Fünfte Element" folgt dabei strickt den gängigen Mustern, irgendwelche Überraschungen gibt es nicht, sattdessen müssen wir Charaktere wie Ruby Rhod ertragen. Den Radiomoderator im schrillen Outfit würde man am liebsten zum Mond schießen, so bekommt der größtenteils gelungene Humor schnell eine kindgerechte Note.

Ein paar kleine Actionszenen zum Aufwärmen darf es geben, wenn Leeloo ins Taxi von Korben kracht und der sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei liefert. Das hohe Budget hat sich in jeder Szene sichtlich gelohnt, denn die Effekte sind ein Fest für die Augen. Dagegen beißen sich die vielfarbigen Outfits von Jean-Paul Gaultier, ob dies nun Kunst oder ein Graus ist, soll jeder für sich entscheiden. Jedenfalls spielt bald noch eine dritte Partei mit, die ausserirdischen Söldner namens Mangalores. Auf einem Kreuzfahrtschiff im Weltraum kommt es zum entscheidenden Kampf, zwischen Korben, Zorg und den Mangalores wobei Besson es ordentlich krachen lässt. Die Shootouts und Kloppereien sind keine Offenbarung, aber recht schick gemacht. Im Endeffekt ist aber die Erde nie in Gefahr, auch wenn Besson die Vereinung der Elemente bis zur letzte Sekunde ausreizt, was "Das Fünfte Element" nie sonderlich spannend werden lässt. Eigentlich ist es der Humor, der den Zuschauer bei Laune hält und natürlich Bruce Willis als Zugpferd. Gary Oldman als Fiesling Zorg hinterlässt auch einen bleibenden Eindruck, besonders sein Outfit, während Chris Tucker einfach nur auf die Nerven fällt in seiner dermaßen überdrehten Rolle. Mit Milla Jovovich, Ian Holm und Brion James hat Besson sein Werk sehr gut besetzt, Tiny Lister als Präsident ist jedoch ein Fehlgriff.

Storytechnisch ist Besson nicht viel eingefallen, "Das Fünfte Element" punktet eher durch seine guten Effekte, die futuristischen Kulissen und wegen seines Humors. Dabei ist die erste Stunde gerade zu schnarchig inszeniert, ohne den Charakter Korben Dallas fast ein hoffnungsloser Fall. In Punkto Action lassen sich zwei Szenen nennen, das wäre die Verfolgungsjagd mit dem Taxi und der bleihaltige Showdown mit den Mangalores, ansonsten herrscht Ebbe. Hinzu kommt ein schrecklich overactender Chris Tucker, während der restliche Cast alles richtig macht.

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