Review

New York wird von Bombenanschlägen heimgesucht. Ein Film der seiner Zeit Jahre vorraus wahr......

Story:
Nach dem das amerikanische Militär einen irakischen Ölscheich kidnappt, wird New York von Terroranschlägen heimgesucht. Die anfängliche, relativ harmlosen Warnungen werden nicht ernst genommen. Agent Hubbard (Denzel Washington) vom FBI hat größte Mühen das Chaos unter Kontrolle zu bringen. Als man eine Terrorzelle ausräuchert und glaubt die Schuldigen gefunden zu haben wird es noch schlimmer. Der Präsident verhängt den Ausnahmezustand über New York und lässt das Militär aufmarschieren. Das radikale Handeln des Militärs lässt New York zu einem Pulverfass werden, welches zu explodieren droht. Agent Hubbard setzt alles daran die Terroristen dingfest zu machen......
Ein Film den man für reine Fiktion hielt, der aber inzwischen zu einem Teil bittere Wahrheit geworden ist. Erschreckend wird dargestellt, wie ahnungs- und machtlos Amerika gegenüber solchen Anschlägen ist. Dazu trägt auch der Streit der einzelnen Behörden bei. Das hier vorgestellte Szenario ist spannend und interessant von Anfang bis Ende. Das Ende selber ist aber unbefriedigend, denn eine Lösung gibt es auch hier nicht.

Musik:
Untermalt die Spannung angenehm unauffällig, ist aber nichts besonderes. Hier wurde solide Arbeit verrichtet, die auch Szenen wie der Einmarsch des Militärs bedrohlich klingen lassen kann. In etwas ruhigeren Momenten ist sie mir schon fast zu unscheinbar. Ein wenig mehr Präsens (bekommt der Film mit der arabischen Musik stellenweise hin) hätte stellenweise gut getan.

Atmosphäre:
Was wie ein mittelmäßiger Thriller beginnt, entpuppt sich schnell als spannendes und bedrohliches Szenario. Wie Hubbard ist auch der Zuschauer anfangs völlig ahnungslos und weiß nicht mit was es zu tun bekommt. Als die erste Bombendrohung kommt glaubt Hubbard er habe es mit einem Scherz zu tun. Kritisch wird die erfolglose FBI Arbeit ins Auge genommen, die mit ihren Strategien keine Lösung finden. Anschlag um Anschlag erschüttert New York und obwohl Hubbard eine Terroristenzelle tötet, geht es weiter. Schließlich wird der Ausnahmezustand verhängt und Major General William Devereaux marschiert mit seinen Soldaten ein. Von hier an erinnert der Film stellenweise an Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus. Araber werden wie Tiere zusammengepfercht und das Militär geht mit beispielsloser Härte zur Sache. Es wird sogar gefoltert. Hubbard versucht in dessen mittels einer Kontaktperson die letzte Zelle zu finden und auszuschalten, was er auch schafft.
Die Darstellung dieses Szenarios ist klasse und nach den Ereignissen des letzten Jahres auch sehr interessant. Leider krankt der Film aber an ein paar Ecken. Zum einem wird die Lage und die Einstellung der Araber, sowie die Beweggründe für den Terrorismus nicht genug erläutert. Man beschränkt sich auf einen „Araberscheich will Rache“ Plot, obwohl das Problem viel globaler ist. Auch mit Patriotismus hätte man ein wenig sparen können, dabei fällt vor allem Denzel Washington auf, wenn er seine Reden vor seinen Mitarbeitern hält. Auch General Devereaux glaubt für sein Amerika über Leichen gehen zu können. Eine Patentlösung findet der Film auch nicht und das Ende ist schlicht und einfach verschenkt. Denn an Hubbards Stelle wäre ich mir bei weiten nicht so sicher, dass ich alle Stellen zerstört hätte. Der Film hat Potential, von dem er aber viel verschenkt.

Schauspieler:
Denzel Washington gefiel mir mit seiner ruhigen Art als Agent Hubbard, so wirken seine Wutausbrüche mit anschließenden patriotischen Reden ein wenig übertrieben und unpassend. Dafür gefielen mir seine zornigen Dialoge mit Annette Benning um so besser. Ganz klar, Washington gibt sich mal wieder (fast!!!) keine Blöße und spielt überzeugend.
Bruce Willis ist als General Devereaux wird hier mal entgegen seinem Ruf als „Bad Boy“ eingesetzt. Willis spielt den undurchsichtigen General mit einem gewissem Maß an Arroganz, so das man das „er weiß mehr als ich“ Gefühl nie los wird, wenn er anwesend ist. Keine Glanzleistung in Willis Karriere, aber mal eine Abwechslung.

Fazit:
Interessantes Szenario, das spannend umgesetzt wurde. Leider wurde das Potential nicht komplett ausgenutzt. Vor allem das Ende hat mich schwer enttäuscht. Die Schauspieler können ein Teil zwar wieder rausreißen, trotzdem ist dieser Film aber zu einseitig und patriotisch geraten.

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