Heutzutage auch in der Rezeption lange nicht mehr so sehr auf seine Fähigkeiten im Horrorgenre festgelegt, hat Filmemacher Herman Yau um 1994 herum trotz bereits mehrerer Gehversuche vor allem in Crime and Action noch verstärkt auf eine Einschränkung zum (zahlenmäßig überhaupt nicht maßgeblichen) Category III erwidern müssen. Gerade nach dem vorjährigen The Untold Story, der immer noch unverhohlen und beständig mit zur Dreieinigigkeit der Beiträge um Serienkiller mit kannibalistischen Tendenzen hin ausgerufen und im Altar der Wertschätzung bewundert wird, war die Reputation auf eher gröberes Spektakel mit Schockeffekt hin festgelegt; Cop Image trotz gleichem Hauptdarsteller das genaue Gegenteil und damals schon die Antithese zur nur scheinbar inszenatorischen Willkür davon.
Denn hier steht das Hemdsärmlige eindeutig im Vordergrund, die im Grunde bedeutungslose und trotz mehrerer kriminalistischer und anderer verwirrtechnischer Bemühungen auch gar nicht richtig spannungsvolle Geschichte als Anlass für Scherz in Andeutung und vollem Ausspielen, zwischen Hommage, Parodie und ganz eigenem In the Line of Duty - Gusto:
Der wegen seiner Kurzsichtigkeit nicht zum Polizeikadetten zugelassene Traffic Instructor Wong King-sing [ Anthony Wong ] wird während des Verteilens von Knöllchen an Parksünder Beobachter eines gewalttätigen Überfalls auf den Geldwagen der "Master Strength Security". Durch sein unbedarftes, aber beherztes Eingreifen und Unterstützung des zufällig in die Aktion geratenen Sergeant Johnny Lam Chun-keung [ Bowie Lam ] kann Wong die Räuber [ Chan Yat-yin, Sin Ho-ying, Wan Seung-lam, Lee Ga-hung und Choi Kwok-ping ] für den Moment vertreiben, wird aber kurz darauf umso mehr in die Bedrängnis gezogen. Denn Sergeant Lam, ein Schulfreund mit gemeinsamen Pfadfindererfahrungen, hat sich insgeheim der millionenschweren Beute bemächtigt und in den Untergrund abgesetzt, so dass die wütenden Gauner vom Festland sich an Wong, Lams Freundin Linda [ Linda Wong ] und den in sie verliebten Kleintriaden Dee Li [ Andy Hui ] zwecks des fehlenden Geldes wenden. Wong, der schon seit seiner Kindheit zum Hüter von Recht und Ordnung werden wollte und sich bisher nur filmisch im Metier ausgebildet hat, ergreift die Gelegenheit beim Schopfe, und macht sich eigenhändig und als vermuteter "Superbulle" an die Ermittlung.
Ganz ähnlich zum zwei Jahre zuvor erschienenen Days of Being Dumb, der sich das Triadengenre und somit die andere Seite des Gesetzes vornimmt, werden auch hier nicht die eigentlichen Richtlinien der Gattung verzerrt oder gar gebrochen. Vielmehr steht nur eine Figur im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die ihr Wissen noch allein aus den Medien erarbeitet und damit eine Naivität von Film und Fernsehen und im Fall von "Officer Wong" auch noch aus Büchern in petto hat. Wo dort noch der Zufall in Form anderer Einwirkung eifrig mitwirkt und das Glück seine Beihilfe zum Überleben in der gefährlichen Aura realer Waffen und tatsächlicher Bedrohung bringt, wird hier mit schieren Heldenmut und gleichzeitigem Unverstand in Hinsicht auf den Ernst der Lage auf das Ziel hin zugearbeitet. Die passende Gelegenheit, sich endlich mal als Polizist ausrufen zu lassen und so zu tun als ob, wird dabei in jeder freien Sekunde und trotz mehrerer Hinweise eben ohne das Rufen einer Verstärkung durch die echten Gesetzeshüter genutzt; ein quasi Kindheitstraum gelebt, der alle naselang platzen – und noch viel schlimmer – auch schnell zum Tode führen kann.
Dass der die Macht missbrauchende und die Legitimation vortäuschende Angeber hier trotz allem noch überaus sympathisch wirkt, ist dabei besonders der Zeichnung der Person, die wirklich nur den Fall lösen und dem Freund helfen will und dann auch Darsteller Wong zu verdanken, der eben auch die nötige Leichtigkeit, Selbstironie und das komödiantische Timing mitbringen tut. Wong, nicht nur durch bereits drei Mitwirkungen an der Seite oder gegenüber King of Comedy Stephen Chow in Sachen Slapstick und Wortwitz geschult, kann sowohl die physischen Aktionen in Richtung Anleihe und Falsifikat bekannter Filmszenen und entsprechender Lächerlichkeit, sondern auch das gesamte Umfeld glaubhaft, da wie auch die gesamte Inszenierung selber angenehm losgelöst von allem Krampf tragen. Nicht bloß, dass das seelenvergnügte Geschehen trotz auch einiger Action in Bezug auf durchaus vollmundige Explosionen und mildere Schusswechsel hin entspannt bleibt, auch kann man eine grundsätzlich wohltuende, leichtlebig-flotte Stimmung ohne das Abklopfen mit dem Holzhammer und anderer anstrengender Bemühungen aufweisen. Formlos-familiär, geradezu wohnlich wie Wongs Heimstätte selber, die ihr Arbeits-, Wohn- und Schlafzimmer in Form eines Polizeireviers hin aufgeteilt und auch so ausgestattet hat.
Überhaupt fühlt man sich in Anbetracht der Handlung und ihrer Behandlung wie herzlich willkommen; wird man zu Beginn doch gleich mit einem Stapel aufgehängter Filmposter von Lethal Weapon 2, Death Wish 3, Hard to Kill, Sudden Impact und diversen Jackie Chan Werken und eine verbale Einleitung zu den dortig vorgestellten Cops hin begrüßt. Im besten Fall der Vorstellung nicht nur die Helden des Protagonisten, sondern auch die des Zuschauers, der auch gar nicht eine etwaige nun folgende Entmythifizierung, sondern die Würdigung in Einfalt und trotzdem reizenden Anstand verbunden bekommt. So geht es auch nicht um die direkte Verballhornung einzelner prägnanter Momente und auch nicht um (medien-)wissenschaftlich urteilsfähigen Hintersinn, sondern um die Begleitumstände einer materiellen und formellen Dutzendgeschichte. In der die Gangster echt sind, der Informant, die Zeugin, nur der Cop halt nicht, dieser sich aber die beste Mühe und auch den nötigen Schneid dazu gibt.
In Folge dessen sind auch die rau-grotesken Action- und formidablen Stuntszenen in Bezug auf ihre Effektivität hin zweifellos vorhanden; wird nach dem einleitenden Überfall bis hin zum Showdown zwar vermehrt auf die Blutpäckchen bei den Einschüssen, aber nicht auf sich verfolgende, zusammenstoßende, detonierende Vehikeln, das Entzünden von Molotovcocktails und Handgranate oder dem Hantieren mit Pistole und Maschinengewehr unter der Choreographie von Yee Tin-hung verzichtet. Im langen Finale wird getreu den Gesetzen und dem, was zur gemein geläufigen Absicht dient, sogar ein richtiger Actionfilm daraus, ein Parkhaus erst belagert, dann von der einschreitenden Polizei (mit herben Verlusten) und schließlich in einer destruktiven Amokfahrt eines Busses sogar Lärm und Kinetik der heißgeliebten Vorbilder gestürmt.