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Bergman erklimmt den Berg, man!

Mit „Smiles of a Summer Night“ begab sich der ambitionierte und nach Grösserem strebende Ingmar Bergman auf glattes Eis - eine Sexfarce des guten, versauten Hauses mit Partnerwechseln und unglücklich Verliebten, Betrügereien und Missverständnissen, Theater und Erotik, Komik und Konfusion… 

Die Rechnung geht auf!

Doch sein regietechnisches und filmisches All-In lohnte sich und funktionierte - mit diesem kessen und kompakten Kinotheaterstück fand er endgültig Anklang und Ansehen bei den Massen, nicht nur in Schweden. Und man versteht schnell warum. Das ist frisch, frech, frei, frivol, fromm und feixend. Voller Energie und Erotik. Er hatte zwar auch vorher schon ein paar sehr gute Filme angedeutet oder gar gemacht (ebenfalls sexy: „Summer with Monika“), doch mit diesem ernstzunehmenden Sexklamauk manifestiert er sich auf dem höchsten Level. Kein Wunder, dass er direkt danach mit „Das siebente Siegel“ zum ganz großen Wurf ansetzte, nach dem dann selbst den Allerletzten klar war, mit was für einem Kaliber man es hier zu tun hat. Doch „Smiles of a Summer Night“ ist zugänglicher, heißer und augenzwinkernder denn je. Weit entfernt von hochgesteckt-metaphorischem Arthousekino. Es wird getüftelt und betrogen, gespinkst und geflirtet, gereizt und geliebt bis sich die Balken brechen. Aber nie vulgär oder stillos, ganz im Gegenteil. Wie man das eben von einem Bergman erwartet. Die Frauen kokettieren, die Männer duellieren. Die Frauen: Schönheiten und clever. Die Männer: ein wenig Clowns und verpeilt. Ich hatte fast die komplette Zeit ein Grinsen im Gesicht. In seinen besten Momenten ist das auf dem höchsten Niveau und in der screwballigen Geschwindigkeit eines Billy Wilders. Absolut klar, dass Europa danach neugierig bis verrückt nach Bergman war. „Smiles of a Summer Night“ hat Pfiff und eine trügerische Schlafmütze auf. Er ist aufgeweckt, gewagt und war seiner Zeit voraus. Und er ist bei weitem nicht nur leere Unterhaltung oder kalorienarmes Bettgeflüster. Vor allem das Thema des Fremdgehen, der Untreue, der Bigamie - sehr leicht auch auf den fünffach (!) verheirateten und hundertfach untreuen Bergman privat zu beziehen - wird hier spielerisch, mit dem Rücken zur Wand und feurig durchdekliniert. Moralisch fragwürdig, aber spaßig ohne Ablass. 

Dieses Haus ist eine ABC-Schule der Liebe

Fazit: Bergman goes Sexkomödie?! Ja, auch das kann er. Sein mainstreamigster Film. Sein Durchbruch. Sein erstes allgemeinhin anerkanntes Meisterwerk?! Ein großer, großer Spaß. 

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