1986 drehte der Holländische Regisseur Dick Maas den Film „Flodder – Eine Familie zum Knutschen“. Und das was keiner für möglich hielt geschah. Der Film wurde ein Kassenschlager. Nicht nur in Holland, sondern auch in den Vereinigten Staaten hatten die Flodders Erfolg. 6 Jahre später drehte Dick Maas den zweiten Streich der Flodder Familie. Und diesmal sorgen die Flodders für Chaos in New York.
Nun zu der Filmkritik. Schlicht und ergreifend: Enttäuschend! Nach den ersten Teil waren meine Erwartungen sehr hochgeschraubt. Ich hoffte auf tolle und viele Gags, auf eine abwechslungsreiche Story, und auf viel Spaß und keine Langeweile. Tja, das alles ist nicht bzw. wenig vorhanden. Und das obwohl der Regisseur Dick Maas viele Parallelen aus den ersten Teil gezogen hat. Trotzdem ging der zweite Teil in die Hose.
HILFE DARSTELLERCHAOS!!!!! Anders kann man das nicht beschreiben. Die Darstellerriege im ersten Teil ist größtenteils wieder vorhanden. Nur das Henkie Flodder (der kleine Junge der Familie) von einem anderen Darsteller gespielt wird als im ersten Teil. Und im dritten Teil wieder von einem anderen. Fast jedes Familienmitglied ist im Laufe von 10 Jahren gegangen. Außer Nelly Frijda (Ma´Flodder) und Tatjana Simic (Kees Flodder). Sie blieben den Filmen (und der Serie) treu.
Die Darstellerveränderungen hatten auch ihre guten Seiten denn im dritten Teil wurden Johnny und Klaus ausgewechselt. Aber zurück zum zweiten Teil. Die Darstellung ist Toll. Aber besonders das Familienoberhaupt Gertraude (Ma Flodder) wird von Nelly Frijda wie immer grandios in Szene gesetzt. Besonders ihre Saufeskapaden sind immer zum Brüllen. Aber auch die hübsche Tatjana Simic spielt ihre Rolle toll und sehr freizügig. Aber es gibt auch negative Dinge. Der geistesgestörte Opa fehlt ein aber schon.
Die Gags waren im ersten Teil perfekt. Leider muss ich sagen, sind im zweiten Teil kaum Gags vorhanden. Aber natürlich sind auch einige zum schmunzeln. Aber das war es auch schon. Es sind einfach zu wenig Gags im Film. Eigentlich kaum ein Vergleich zum ersten und dritten Teil. Aber natürlich beschränken sich die wenigen Gags aufs vulgäre und gehen meist unter der Gürtellinie. Die Flodders im Flugzeug. Ich denke da würde jeder Panik im Flieger bekommen. Diese Szenen sind extrem gelungen.
Die Story ist auch so ein Problem. Während im ersten und dritten Teil die Story sehr abwechslungsreich ist, geht sie hier unter. Und auch die sonst schon traditionelle Hausparty am Ende bleibt uns erspart. Die abwechslungsreichsten Szenen beschert und Werner (alter Wichser). Er tritt nämlich in jedes Fettnäpfchen, während die Flodder´s mit einer Russischen Ärzte Delegation verwechselt werden. Also das sagt doch schon alles.
Der brave Sozialarbeiter Werner geht es in diesem zweiten Teil an den Kragen. Er wird beraubt, eingesperrt, vom Hund angepisst, überfahren, sein Auto wird abgeschleppt und es wird an Werner eine irrtümliche Geschlechtsumwandlung durchgeführt. Ich musste Lachen über seine Missgeschicke. Auf der anderen Seite hatte ich aber mit ihm Mitleid. Leider hat es Dick Maas etwas übertrieben, mit dem quälen eines Beamten.
Dafür zieht es der Regisseur vor Tatjana Simic in jeder Sitaution unbekleidet zu zeigen. Das fällt den Zuschauer besonders im ersten Teil auf. Dafür wurde an Sex- und Inzestszenen gespart. Die ja im ersten Teil öfters zu sehen waren. Daher ist die FSK 16 sehr fraglich. Verfolgungsjagden, Spannerszenen und erotische Träumsequenzen. Solche Szenen sind in jedem Flodder Film vorhanden. Besonders die Traumsequenzen von Klaus sieht man noch öfter.
Natürlich bietet der Film auch viele schöne Highlights. Da wird am Ende der Freiheitsstatue der Kopf weggebombt. Die Verfolgungsjagd mit Ghetto Typen, eine nette „Tanzszene“ mit Tatjana Simic und Werners Ausrutscher in der großen Stadt. Diese Fortsetzung geht genau ab der Szene weiter als die Familie im Morgengrauen ihre Bruchbude verlässt und abreißt. Nur komisch ist das Johnny´s Freundin plötzlich weg ist. Und Werner nicht schwer Verletzt im Krankenhaus liegt. Die Umzugsszene am Anfang des Filmes erinnert sehr stark an den ersten Teil. Die Synchronisation ist ebenfalls gelungen.
Fazit: „Eine Familie zum Knutschen in Manhattan“ ist eine überflüssige Fortsetzung des ersten Teils. Die Story besitzt zwar kaum Abwechslung wird aber auch nicht langweilig. Man vermisst auch ein bisschen die Gags, sie sind zwar da aber es hätten ruhig noch mehr werden können. Die Darstellung ist wie immer grandios. Trotzdem sind die Flodders reine Geschmacksache. Ich denke für Zwischendurch reicht dieser Kultschmaus völlig!
Kurzfazit: Der schlechteste Flodder Teil!