Mit Flodder – Eine Familie zum Knutschen liefert der niederländische Regisseur Dick Maas eine kultig verehrte Komödie ab, die zwei Fortsetzungen und eine TV Serie nach sich zog.
Dank des Sozialarbeiters Werner wird die asoziale Familie Flodder im Rahmen eines „sozialpolitischen Experiments“ in das niederländische Nobel-Viertel Sonnenschein (niederländisch Zonnedael = Sonnental) umgesiedelt, da das bisherige Grundstück verseucht ist. Die Familie besteht aus der allein- oder auch nicht erziehenden Alkoholikerin Gertraude, Ma genannt, ihren fünf missratenen Kindern Johnnie, Klaus (im Original Kees), der Tochter Kees, und den jüngeren Tina (Toet) und Holgie (Henkie), dem im Rollstuhl sitzenden Großvater und Hund Whisky. Binnen kürzester Zeit wird klar, dass sie dort einfach fehl am Platz sind. Während Tina und Holgie ihren Großvater mit Mutters Whisky als Treibstoff und ohne Bremse durch die Gegend rasen lassen, spannt Klaus bei den Frauen vom Tennisclub. Die ganze Familie macht den Nachbarn mehr und mehr das Leben schwer. So löst Ma Flodder mit einem Verkaufswagen auf der Autobahn einen schweren Unfall aus. Der Großvater kommt ums Leben, nachdem Tina ihn allein auf dem Bahnübergang gelassen hat. Und nach einem Anschlag auf das Auto der Familie erpressen sie von ihrem Nachbarn mit einigen Sexfotos einen teuren Sportwagen. Klar das nach kürzester Zeit sich Widerstand regt...
Ohne Zweifel ist Eine Familie zum Knutschen eine typische Arnachie - Komödie wie sie im Buche steht. So werden ordentlich Tabus gebrochen wie enorme Geschwisterliebe, das durchsuchen von Müll und anderen Dingen. Folglich ist das ganze meilenweit vom irgendwelchen hohen Ansprüchen entfernt und der Humor wird eher mit dem Dampfhammer präsentiert, als mit der feinen Klinge.
Dennoch die Darsteller sind mit Freude bei der Sache, ein bisschen Action ist ebenfalls vorhanden und Maas, der auch die gelungenen Streifen Verfluchtes Amsterdam sowie den kleinen aber feinen Horrorfilm Fahrstuhl des Grauens inszenierte, überzeugt mit einer sicheren Regie.
So ergibt das 7 Punkte für mich, auch wenn ein gewisser nostalgischer Faktor, die Wertung etwas erhöht.