So, da wären wir nun bei Teil 3 angelangt. Ich hab schon gehört, dass dieser nicht so ganz an die ersten beiden Teile rankommt, aber OK. Ich kuck's mir doch lieber selber mal an.
Gleich zur Sache: Bis zur 99sten Minute läuft alles auf gewohntem Niveau, sogar wieder mit gesteigertem Tiefgang. Peter verhält sich nach dem Venom-"Klebzeug" schön böse und tut Dinge, die er sich so nie trauen würde. Als Peter blieb er ja immer der freundliche, schüchterne Typ, auf dem andere gerne rumtrampelten. Hier wehrt er sich, und das auch mit Gewalt. Er schafft sich in Eddy, seinem Konkurrent beim Daily Bugle, einen Erzfeind, dem späterem Venom. Auch dem Mörder seines Onkels, Flint "Sandman" Marco, setzt er übel zu. Er verkracht sich zwischenzeitig mit seiner Mary-Jane und gerät erneut an Harry, der die Goblin-Kräfte seines Vaters mittlerweile intus hat.
Die Geschichte geht in viele Richtungen und verliert sich teilweise. Wie die Urgeschichte aussehen sollte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wirkt das Endprodukt, wie als wäre es nicht so gedacht gewesen. Peter und Mary-Jane bekommen alle Aufmerksamkeit; Harry in gewisser Weise auch, doch der Sandman mit seiner kranken Tochter geht inhaltlich unter und hält nur noch für CGI-Demos her. Allein seine Entstehung: keinerlei Erklärung und nix. Der fällt auf einem Chemietestgelände in irgendwas rein und besteht dann eben aus Sand, fertig. Und das innerhalb von zwei Minuten. Ein bischen dürftig, oder?
Wie gesagt, sonst läuft es bis zur 99sten recht stabil und ab dort in etwa kommt dann der eigentliche Venom ins Spiel. Dann gibt's noch eine plötzliche kleine Wendung und Zack, sind wir schon im Showdown. Dort geht's reichlich spektakulär zur Sache, und es macht wieder Laune. Doch dann wieder ein naives Ende mit einer weiteren plötzlichen Wendung... ich will jetzt nich spoilern.
Ganz einwandfrei ist Spiderman 3 sicherlich nicht und bietet nicht allzu viel Steigerung. Die meisten Kritiker sprechen von einem CGI-Overkill. Aber mal ehrlich: Wie soll man Charaktere wie den Sandman oder Venom anders darstellen? Dagegen sind Doc Oc und der Goblin noch authentisch. Ohne Computer geht's eben nicht; zumindest nicht hier. Aber inszenatorisch hätte es vielleicht auch ein kleines bischen weniger großkotzig ausfallen können.
Macken gibt's hier, wie auch schon im zweiten Teil, aber man muss sich hierbei immer vor Augen führen: Es ist eine Comic-Verfilmung. Und in der Hinsicht ist alles soweit stimmig.
Als ganzes betrachtet ist die Spiderman-Trilogy durchweg unterhaltsam und für jeden Heimkinoabend gut, auch wenn man ein Paar Einzelheiten zu bemängeln hat. Wenn nicht wäre es auch langweilig und so trifft man immer wieder auf Leute, mit denen man gut über diese Filme diskutieren kann.
Wer's genau wissen will: Teil 3, einen Ticken schlechter als die ersten beiden. Soweit meine Meinung.
7 von 10 Punkten