Mit "Spider-Man" werde ich wohl nie grün werden. Schon die ersten zwei Filme aus der Feder von Kultfilmer Sam Raimi konnten mich weder inhatlich, noch spannungs- oder effekttechnisch vom Hocker reißen.
Mit dementsprechend geringen Erwartungen - aber nichtsdestotrotz mit der Hoffnung, endlich einen düstereren, ernsteren Film zu erleben - gings ins örtliche Kino.
Doch nach wieder einmal viel zu langen 140 Minuten muss sich auch der dritten Auftritt von Spinnenmann Peter Parker ( Tobey Maguire) und seiner großen Liebe Mary-Jane (Kirsten Dunst) mit einer durchschnittlichen Wertung begnügen.
Die Gründe hierfür lassen sich schnell zusammenfassen: Wie bereits angedeutet, ist "Spiderman 3" viel zu lang geraten, mit der Konsequenz, dass diverse Kitsch- und Füllszenen den Filmfluß teils erheblich stören. Was der Gesamtkomposition ebenfalls nicht zu Gute kommt, sind meiner Meinung nach die (zumindest handlungsmäßig noch begründbaren) komödiantischen Szenen wie Maguires Proletenauftritt in den Straßen New Yorks. Passiert besonders in der ersten Filmhälfte schon ohnehin kaum etwas Spannendes, so sorgten besagte Gagszenen bei mir dafür, dass auch die letzte Hoffnung auf ein schön düsteres Comicspektakel bereits frühzeitig erstickt wurde.
Die zweite Filmhälfte gibt dann doch etwas mehr Gas und kann zwischen allen Klischees und Drehbuchlöchern mit gelungenen Spezialeffekten und einem netten Showdown in luftiger Höhe punkten. Spannend wird das bunte Treiben dennoch nicht. Das anschliessende, dreifach-dämliche Alles-ist-Gut-Ende runiert die gerade mühsam aufgebauten, positiven Aspekte jedoch ebenso wieder wie unerträglich platte und peinliche Szenen beim Verweilen vor einer überdimensionalen Amerikafahne oder dem lächerlichen Spiderman-Straßenfest.
Da "Spiderman 3" mit Sandmann, Venom und Grünem Kobold Jr. gleich 3 Bösewichtern ziemlich überladen wirkt (sie zudem mehr oder weniger verheizt) und auch Tobey Maguire nicht immer sourverän spielt, kann sich als Fazit nur Ernüchterung breit machen. Wenigstens gibts ja noch Kirsten Dunst als netten Hingucker...
Bezüglich Regisseur Sam Raimi sehe ich mich nun nach dem dritten Spiderman endgültig darin bestätigt, dass dieser Mann einfach nur gnadenlos überschätzt wird. Ein trashiger Horrorkultfilm aus den 80ern macht eben noch keinen wirklich guten Regisseur für die große Leinwand.