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Spidey is back. Nach einer relativ langen Wartezeit darf Peter Parker alias Spider-Man endlich wieder durch New Yorks Häuserschluchten schwingen und im lang erwarteten dritten Teil gleich drei Superschurken verdreschen. Erneut hat Sam Raimi das Regiezepter geschwungen und ein Superheldenspektakel der Extraklasse geschaffen.

Peter (Tobey Maguire) und MJ (Kirsten Dunst) sind immer noch ein Paar, und langsam scheint es ernster zu werden. Jedenfalls hat Peter sich vorgenommen MJ einen Heiratsantrag zu machen.Leider kommen aber viele unerwartete Dinge auf das junge Paar zu. Mary Janes Schauspielkarriere läuft nicht besonders gut und Harry Osborne (James Franco) ist immer noch felsenfest davon überzeugt, dass Spider-Man für den Tod seines Vaters verantwortlich ist. Als wäre das nicht noch schlimm genug, muss sich der Netzschwinger auch noch mit Sandman (Thomas Haden Church), einem Symbionten und Venom (Topher Grace) rumschlagen.

Als ich das erste Mal von den im Film auftretenden Bösewichtern gehört habe war ich hin und weg. Sandman, Venom und die Rückkehr des Kobolds waren angekündigt und alles wurde auch noch eingehalten. Außerdem wurde endlich Gwen Stacy in den Zyklus integriert. Für Comicfans ein Traum.
Der Film legt sowieso sehr viel Wert auf den privaten Part des Netzschwingers. Hier regiert nicht nur die pure Action. Ähnlich wie in den Comics geht es auch oft ziemlich ruhig zu. Für den normalsterblichen Kinogänger vielleicht schon zu ruhig. Vor allem die vielen Handlungsstränge dürften für viele zu viel des Guten sein. Dafür sind dann aber die Actionszenen wirklich phänomenal geworden.
Gab es bei den Vorgängern immer noch Kleinigkeiten zu meckern, bleibt man in diesem Teil einfach nur staunend zurück. Die Kampfszenen waren noch nie so gut. Man ist fast im Kampfgeschehen dabei. Erzeugt wird dies durch geniale Kameratricks und Schnitte. Auch die Animationen von Sandman sind mehr als beeindruckend und können voll überzeugen. In Sachen Action und Effekten ist der Film seinen Vorgängern damit haushoch überlegen.
Sehr gefallen hat mir, dass Spidey sich mehr als nur einem Superschurken stellen muss. Letztendlich muss er sogar gegen mehrere Gegner parallel kämpfen. Spider-Man wird richtig gefordert. Allerdings muss man auch sagen, dass durch die hohe Anzahl an, vor allem neuen, Gegnern, deren Charakterisierung nicht so gut gelungen ist wie in den Vorgängern. Trotz der beachtlichen Spielzeit von über 130 Minuten bleibt das leider etwas auf der Strecke.
Für Spaß ist auch wieder gesorgt. Wenn J.J. Jamesons oder Bruce Campbell ,als französischer Oberkellner, auftreten bleibt kein Auge trocken. Einfach herrlich.
Für Insider ist natürlich wieder genügend Material vorhanden. So kann man auch in diesem Film wieder das kultige Spider-Man Lied aus den 70ern hören, Stan Lee hat selbstverständlich wieder einen Cameo-Auftritt und Doc Conners spielt erneut seinen Part als Peters Professor (vielleicht kommt ja bald „Die Echse“).
Loben möchte ich noch die Score von Danny Elfman, der sich hier endlich mal nicht zum zig tausendsten Male selbst kopiert, sondern schöne Themen geschaffen hat, die sich gut in den Film integrieren. Dabei hat mich besonders das erste Auftreten von Sandman begeistert.

Trotzdem kann ich dem Film keine Höchstwertung geben. Das liegt einmal daran, dass die Symbiontenstoryline nicht wirklich gut integriert wurde. Sie wird keinefalls der Comicvorlage gerecht. Gerade mit dem Symbionten hätte man noch viel mehr anstellen können. Venom als eigentlich mit bekanntester Gegner verkommt fast zur puren Randfigur. Dafür sind einige andere Szenen sehr lang geworden und dürften den Nichtcomicfan kaum interessieren.

Spider-Man 3 bietet großes Popcornkino mit wirklich sehr gelungenen Actionszenen. Spidey Fans werden an den Kämpfen und Netzschwinaktionen ihre helle Freude haben. Insgesamt gesehen hat Raimi versucht zu viele Dinge in einen Film zu packen. Anstatt einige Elemente weiter auszubauen und vor allem für den nicht Spidey-Kenner zu beleuchten, hat er den Film zugeschüttet mit Subplots, die mehrere Comics füllen würden. Trotzdem bleibt ein sehr gelungener Film, der insgesamt etwas schlechter daherkommt, als der zweite Teil.

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