Wer Begriffe wie Bondage, Sexploitation, Inzest, Pinku Eiga usw. nicht kennt oder wer mit Sicherheit keinen Film sehen möchte, der mit solchen Worten bestens in Verbindung gebracht werden kann, sollte hier jetzt bitte nicht weiterlesen!
Die einst mächtigen NIKKATSU-Studios kämpften in den 80er-Jahren mit immer größeren Problemen. Der Filmmarkt war übersättigt, typische Pinku Eigas wollte kaum noch jemand sehen. Natürlich geschah das, was momentan zum Beispiel beim Subgenre "Mainstream-Folterfilm“ der Fall ist: Die meisten neuen Veröffentlichungen wurden immer "extremer“...
Zum Filinhalt:
Rinko wehrt sich, als ihr alter Boss sie sexuell bedrängt. Dies macht ihn wütend, denn bereits ihre Mutter hatte ihn vor Jahren verschmäht. Er sorgt dafür, dass ihr Bruder Shun mit seiner Frau in Bett erwischt wird. Kurze Zeit später rächt er sich an Rinko und Shun auf grausamste Weise.
Gut 20 Minuten lang sieht man in DAN ONIROKU: HEBI TO MUCHI nichts überraschendes. Dialogpassagen und einige – meist typisch sleazige – Sexszenen wechseln sich ab. Aber dann...
Rinko wird verbal gedemütigt, vergewaltigt, gefesselt, der jungen Frau wird ein Einlauf gemacht (kurze Zeit später spritzt dunkle Flüssigkeit in eine Schale, die vor das Gesicht ihres Bruders gehalten wird), Shun wird zu Analsex mit seiner Schwester gezwungen, später wird ihr in den Mund uriniert, das Geschwisterpaar hat freiwillig miteinander Sex, Shun bindet die nackte Rinko an ein Holzkreuz und peitscht sie aus. Filmende.
Puh...
Ich habe doch schon einige solcher japanischen Filme gesehen. Auch wenn in DAN ONIROKU: HEBI TO MUCHI nur einmal viel Blut spritzt, so gehört dieser Film aus dem Jahre 1986 aufgrund des Filminhalts und einiger Einzelszenen zum derbsten, was dieses Genre zu bieten hat.
Regisseur Shôgorô Nishimura hat WHIP AND SNAKE innert kurzer Zeit realisiert. Dass er mit der Realisation von solchen Filmen sehr viel Erfahrung hatte, wird rasch einmal klar. Die meisten Darsteller überzeugen ebenfalls.
EIRIN (vereinfacht ausgedrückt die japanische MPAA oder BBFC) war nicht mehr so streng, wie in vielen Jahren zuvor. Sichtbare primäre Geschlechtsteile oder Schamhaare hätten auch hier vor der Veröffentlichung für Bildzensur gesorgt, vor entblößten Hinterteilen in einem solchen Machwerk haben die Verantwortlichen aber bereits damals – endlich – "kapituliert“...
Nicht zum ersten Mal fällt es mir nicht leicht, einen solchen Film zu benoten.
Mir gefallen viele der ästhetischen/erotischen Pinku Eigas aus den 70er-Jahren besser, als ein solcher Film. Einige wenige Genrefans werden DAN ONIROKU: HEBI TO MUCHI aber keinesfalls uninteressant finden...
5 Punkte