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Und wieder musste man einen draufsetzen: Nachdem man im 3. "Critters"-teil schon mit einer Großstadt zu locken versuchte, verfrachtet man nun die Action in die unendlichen Weiten des Weltalls. Und zwar in einer nicht all zu weit entfernten Zukunft. Doch wie im dritten Teil sollte man nicht immer das glauben, was auf dem Cover in irgendeiner Form angepriesen wird, denn tatsächlich findet hier die Handlung lediglich in einem Raumschiff und einer Raumstation statt. Nachdem die Critters im Vorgänger ja als bedrohte Art eingestuft wurden, sollten sie nun zusammen mit dem Serienveteran Charlie sonstwohin gebracht werden. Ein Raumschiff gabelt die Raumkapsel mit den Monstern auf und dann führt halt eines zum anderen.

Auf den ersten Blick scheint der Film wirklich unter einem schlechten Stern zu stehen: Da er im selben Jahr wie sein Vorgänger erschien, drängt sich einem der Gedanke einer rasch entwickelten Billigproduktion auf, mit der die Produzenten die Marke ein letztes mal "melken" wollten. Dass die anderen "Critters"-Episoden auch nicht gerade teuer waren, versteht sich von selbst. Und auch Filme wie "Wag the Dog" sind erstaunlich gelungen, obwohl sie im Eiltempo rausgeschleudert wurden. Doch schon der schlechte Vorgänger tat der "Critters"-serie nicht gut. Und jetzt irgend so ein Sci-Fi Mist?

Tatsächlich ist es so, dass der Film wirklich häufig etwas billig erscheint. Mal wieder ist einer der Hauptgründe die Leistung der Darsteller. Einige sind ganz gut, aber Charlie und der draufgängerische, halbstarke Junge sind miserabel. Des Weiteren sind die Sets teils langweilig und eintönig, teils aber auch einfach unglaubwürdig.

Und ja, der Sci-Fi Aspekt nimmt vielleicht einen zu großen Stellenwert ein. Im Endeffekt ist es so, dass die Critters schon beinahe nur Randprodukt ihres eigenen Films sind. Dass mag Fans der Vorgänger nicht gefallen. Es ist jedoch nicht nur die Sci-Fi Komponente, die den Critters Aufmerksamkeit abzwackt. Es ist die soziale Komponente.

Und hier fangen die guten Aspekte des Films an: Man sollte den Mut der Produzenten vielleicht sogar loben, zu versuchen, dem Film neue Gesichtspunkte zu verleihen. Einer der Hauptkritikpunkte am Vorgänger war doch schließlich, dass er sich zu sehr auf den Kultstatus der Critters verlies. Und ein bisschen Sci-Fi Ambiente ist doch wirklich cool, wenn man mich als Sci-Fi Fan fragt. In "Jason X" hat das den Drehbuchschreibern viel Platz für ihre kreativen Ideen gelassen. Warum also soll das nicht auch bei Critters klappen. Die angesprochene soziale Komponente scheint auch sehr ausgelutscht, weil sie die stereotypen Charaktere geradezu direkt aus dem Einheitsbrei der Sci-Fi-Grusler zu übernehmen scheint. Es gibt diese eine intrigante Person, den durch und durch Bösen, eine starke Frau, einen wortgewandten Computerspezialisten und einen (vermeintlichen) Helden. Charlie ist dann eben ein Überbleibsel aus den Vorgängern. Jedenfalls resultieren aus diesen Charakteren, die direkt aus "Alien", "Event Horizon" und sogar "Star Wars" (der Held erinnert doch ein bisschen an unseren milchgesichtigen Luke) entsprungen sein könnten, jene soziale Spannungen, die den Film auch jenseits der Critters spannend machen.

Ein weiterer Pluspunkt des Films ist, dass man einen nackten Frauenkörper unter der Dusche sieht. Sowas hat allen Vorgangern gefehlt. Und eine Pseudoromanze wie im zweiten Teil ist nichts gegen ein bisschen Sexappeal. Der Regisseur hätte auch ruhig noch ein zwei Schritte weiter gehen können.

Alles in allem wird der vierte "Critters"-Ausflug zu Unrecht als schlechtester Teil der Serie abgetan. Er ist lediglich der zweitschlechteste. Fans werden wohl hauptsächlich durch die Entfernung weg von den eigentlichen Critters enttäuscht. Wer darüber und über einige Längen hinwegsehen kann, wird aber recht ordentlich unterhalten.

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