Ich bin schwer enttäuscht.
Wer mich kennt, weiß, dass ich ein inniger Anhänger der Critters bin. Dafür sind hauptsächlich die ersten beiden Filme verantwortlich. Der dritte Teil war ein Debakel, immerhin hat man die Critters aber öfter gesehen als in diesem Streifen. Wenn man den Film gesehen hat, muss man sich nicht fragen, warum Rupert Harvey nicht wieder als Regisseur aufgetaucht ist.
Schnell zur Story. Am Ende des dritten Teils wird schon angedeutet, dass Charlie (Don Keith Opper) eine tragende Rolle im letzten Teil übernehmen würde. Somit konnte er jedem der Teile seinen Stempel aufdrücken. Er will die letzten beiden existierenden Critters-Eier zerstören, als ihn eine galaktische Nachricht zurechtweist, dass er damit die Gattung ausrotten würde. Stattdessen solle er sie in ein Shuttle verfrachten. Das tut er, wird in jenem allerdings eingesperrt und verfällt bei –12 Grad in ein 53-jähriges Koma. Er wacht erst wieder auf, als eine Raumcrew das Shuttle aus dem All greift und öffnet. Da sind sie schon in einer verlassenen Raumstation gelandet. (Dort wurden sie von irgendwelchen hohen Tieren hingeschickt) Hier schon die erste enorme Schwäche des Films: Warum diese Station leer ist, weiß kein Mensch! Erklärungen werden gerne einfach mal ausgelassen. Am Schluss kann mir mit Sicherheit auch niemand vernünftig erklären, warum der ehemalige Hero "Ug" plötzlich böse ist und was genau eigentlich an ihm böse ist, denn er will ja ebenfalls die Critters fangen. Auf der Raumstation können sich jedenfalls die Critters befreien und wüten ein bisschen.Es lohnt sich nicht, näher auf die einzelnen Geschichten der Charaktere einzugehen, denn die sind entweder unfassbar flach gehalten oder gar nicht vorhanden. Immerhin konnte man aber Brad Dourif mal in einer Rolle außerhalb der "Herr der Ringe"-Trilogie bewundern, wo er den bösen Schlangenzunge gespielt hat.
Die Critters sind kaum zu sehen. Nach 35 Minuten sind sie mal kurz da, dann wieder 25 Minuten von der Bildfläche verschwunden. Dann kommen sie noch ein paar Mal. Spektakulär in Szene gesetzt werden sie aber nie. Die Tatsache, dass sie Stacheln haben, hat Harvey gleich völlig beiseite gelassen. Da dachte er sich wohl, wenn ich den Critters die Stacheln nehme, kann ich doch der Reihe auch gleich ihren Humor entziehen! Was die ersten beiden Teile ausgemacht hat, ist hier in keiner Sekunde wiederzuerkennen.Die Schauspieler machen ihre Sache ganz ok, aber das ist nie das entscheidende in dieser Filmreihe gewesen. Spannung hat man ebenfalls krampfhaft versucht zu vermeiden. Warum? Das weiß niemand. Ich werde einfach versuchen, den dritten und vierten Teil aus meinem Langzeitgedächtnis zu löschen, sie verhunzen nämlich mein verzückendes Bild von den kleinen, frechen Igeltierchen aus dem All.
Fazit: Rupert Harvey bereitet der Critters-Reihe mit diesem Film einen traurigen Abschluss. Langweilig, nicht lustig, wenig Critters, sauschlecht. Auf gar keinen Fall würde ich diesen Film weiterempfehlen. Nicht einmal Critters-Fans wie mir. Mehr als 2 Punkte gehen einfach nicht. EuerDon