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Der Name Alexandre Aja steht seit "High Tension" für härtesten Horror. Für "P2" fungierte er u.a. als Produzent und überließ Franck Khalfoun den Regiestuhl.

Heiligabend. Nach einem stressigen Arbeitstag will Angela nur noch schnell nach Hause zu ihren Lieben. Doch der Wagen springt nicht an. So bittet sie den Parkwächter der Tiefgarage des Bürohauses um Hilfe. Der nette Thomas macht erst auf sympathisch, bevor er sein wahres Gesicht zeigt ...

Das Storykonstrukt um Psychopath und hilfloses Opfer gab es schon x-Mal vorher. "P2" hat demnach keine eigenen Ideen, die Alexandre Aja in seinem Skript clever zum Einsatz bringen könnte. Stattdessen gilt hier: Gut geklaut ist halb gewonnen. Das Problem dabei: "P2" bleibt von vorn bis hinten durchschaubar. Überraschungen sind Mangelware. Zuerst zittert Angela um ihr Leben, dann gibt es ein paar Leichen, und schlussendlich dreht Angela auf und gleichzeitig den Spieß um.
Warum man angesichts der dennoch spannenden Umsetzung nicht auf Blut und Gekröse verzichten konnte, wissen wohl nur Aja und Khalfoun. "P2" ist eigentlich minimalistisch angelegt. Das trifft sowohl auf die Location als auch auf die Story zu. Die wenigen (zum Schreien übertriebenen) Goreeinlagen passen da einfach nicht rein.

Mit Wes Bentley und Rachel Nichols hat Aja nicht gerade die bekanntesten Filmgrößen für die Hauptrollen engagiert. Beide wirken überfordert. Bentley ist weder ein glaubwürdiger Irrer, noch ist Nichols ein glaubwürdiges Opfer. In einen 2-Personen-Thriller, der dann selbstverständlich auch von diesen Personen getragen werden müsste, gehören begabtere Mimen; bestes Beispiel hierfür: "Misery". Dort gelang es den Stars mühelos, die Situation auf den Zuschauer zu übertragen. In "P2" befindet sich der Zuschauer meist nicht mitten im Geschehen, sondern eher abseits.

Trotz aller Mängel dürften Fans des Genres mit dem Ergebnis zufrieden sein. "P2" bietet immerhin so viel Kurzweil, dass die 90 Minuten wie im Fluge vergehen. Nur ein Maximum an Hochspannung und Nervenkitzel darf man angesichts der Innovationslosigkeit nicht erwarten. Knappe 7/10 Punkten.

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