Review

Harry Potter und der Orden des Phönix -David Yates

Großer Potter Fan bin ich ja erst so wirklich seit Teil 3. Zugegeben, ich muss auch sagen das Band 5 bisher der einzige Harry Potter Band ist den ich bisher komplett gelesen habe (gerade an Band 6 dran). Nach einem etwas langweiligen ersten Teil folgte ein guter zweiter Teil. Nach Chris Columbus übernahm dann Alfonso Cuaron und hat mit dem Gefangenen von Askaban den besten der ersten Drei Filme abgeliefert. Danach lieferte Mike Newell einen genau so guten Vierten Teil ab und hielt die Reihe aufrecht. Doch für David Yates der Teil 5 gedreht hat (und auch Teil 6, den Halbblutprinzen drehen wird) sieht es jetzt nicht ganz so gut aus, wobei er es auch nicht leicht hatte. Etwas über 130 Minuten für ein Buch mit über 1100 Seiten, das ist nicht gerade großzügig. Selbst Teil 4 hatte eine längere Spielzeit und das Buch hatte gerade mal über 500 Seiten. Irgendwas kann da also nicht so ganz stimmen, klar das da einiges fehlt, das war mir durchaus bewusst. Das allerdings 50% des Buches nicht verfilmt worden ist, damit hätte ich nicht gerechnet. Klar kürzungen waren durchaus angebracht da besonders in Band 5 Joan Rowling ein bisschen zu viel Soap Opera mit eingebaut hat, aber das gleich ganze nicht gerade unwichtige Kapitel nicht mit in den Film genommen wurden hat den Film einfach nur unverständlich und verworren gemacht was sich besonders im Finale zeigt. Und dann dürften sich sowohl Buch und Filmfans beschweren, Die Buchfans weil so wenig umgesetzt wurde und die Filmfans weil sie am Ende durch zu viel Hektik den Überblick verloren haben. Dabei fing alles so gut an, eigentlich wurde alles so verfilmt wie ich es mir vorstellte, so gesehen fand ich die erste Hälfte des Films (genau bis zur Pause) absolut gelungen. Doch dann gings auch schon los nach der Pause. David Yates der unter enormen Zeitdruck steht springt von einer Szene zur nächsten vernachlässigt dabei wichtige Haupt und neben Charaktere. Der Charme und die Atmosphäre von Harry Potter geht völlig verloren und wären da nicht die tollen Effekte gewesen wäre der Film wohl ein absoluter reinfall geworden. Die Auftritte vieler Charaktere kamen einfach viel zu kurz. Da wäre u.a. Kreacher der hinterhältige Diener von Sirius Black der nur zwei mal zu sehen war oder Hagrid der gerade mal eine 5 Minuten Rollen im Film bekommen hat. Die Beziehung vom Harry und Cho wird nicht richtig gezeigt, und auch der Einblick ins Snapes Gedanken wurde zu einem 10 Sekündigen Flashback zusammengewürfelt. Da war mir besonders dieser Flashback doch so wichtig. Wer mal nachlesen will in Band 5, das Kapitel heißt "Snapes schlimmste Erinnerung".

Und am Ende stehen unsere Freunde im Zaubereiministerium, und keiner weiß eigentlich so wirklich wieso aufeinmal. Es wird dem Zuschauer kein bisschen deutlich gemacht welch enorme Verbindung zwischen Harry und Neville besteht. Ein sehr wichtiger Ort, unzwar das St.Mungo Hospital wird im Film gar nicht erwähnt, sowie ein wichtiges Kapitel um Neville was sich im Krankenhaus abspielt. Es lag nicht nur an der zu kurzen Lauflänge, es lag auch daran das einfach zu viele Szenen mit Umbridge gefilmt wurden. Sie stiehlt den anderen Leute praktisch die Show. Ich könnte hier noch lange so weiterschreiben, aber das würde natürlich nichts bringen. Besonders ernüchternd finde ich es auch das ich zu den Schauspielerischen Leistungen nicht sehr viel erzählen kann da sowohl Emma Watson als auch Rupert Grint viel zu kurz kommen. Das absolute Higlight unter den Schauspielern war für mich aber die niedliche Evanna Lynch als Luna Lovegood. Leider war sie nicht ganz so durchgeknallt wie im Buch.

Dennoch gibt es auch viel gutes zu berichten. Was tatsächlich umgesetzt wurde, dürfte auch jeden Fan des Buches erfreut haben. Wie ich schon sagte wurde alles so umgesetzt wie ich es mir vorgestellt habe. Sehr beeidnruckend fand ich auch die Kulisse des Zaubereministeriums. Einen absoluten Leckerbissen hat man sich dann fürs Finale aufgehoben als Obi Wan Kenobi gegen Darth Vader antritt (wer nicht weiß wer gemeint ist, ich meine Dumbledore gegen Voldemort). Hätte man dem Film doch nur 20 Minuten mehr gegeben und vielleicht ein bisschen weniger Umbridge, so das man die wirklich wichtigen Kapitel hätte einbauen können, dann wäre ich mir sicher gewesen das ich von dem Orden Des Phönix genau so begeistert gewesen wie von Teil 4 (Harry Potter und der Feuerkelch). Wo ich schon beim Orden Des Phönix bin, leider kommt im Film nicht so wirklich die Bedeutung dieser Vereinigung von Zauberern überhaubt rüber.

Fazit:
Meine lange Vorfreude auf den Film wurde dann doch ein wenig mit enttäuschung versehen. Nach einer tollen ersten Hälfte folge eine verworrene Zweite Hälfte. Die gewohnte Potter Atmosphäre gibt es weiterhin dank des Soundtracks und den Kulissen. Für ein so "mächtiges" Buch wurde aber eindeutig zu wenig gezeigt. Hier kommen denke ich mal die absoluten Filmfans auf ihre kosten wenn man mal von den Logiklöchern absieht die bei den Nichtkennern des Buches auftauchen könnnten. Eine Zweite Chance bekommt der Orden des Phönix von mir aufjedenfall noch, derzeit reicht es aber nur für eine Wertung im Mittelfeld.

Da kann man David Yates für den Halbblutprinzen nur mehr Glück wünschen, auf das er es das nächste mal besser macht. 7/10 Punkte (Alles darunter wäre eigentlich trotzdem zu schlecht für diesen Film).

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