Zum Einordnen:
Ich habe die Bücher 1-6 gelesen (mehrmals) und fand alle, auch den 5. Teil, sehr gelungen.
Die Filme 1-4 habe ich ebenfalls gesehen und jeder war für mich gut gemacht und hat mich in seinen Bann gezogen.
Der 5. Film enttäuscht eigentlich auf allen Ebenen.
Für jene die die bücher nicht gelesen haben ist er völlig sinnlos und uninteressant.
Atmosphäre kommt eigentlich nie auf, die Charaktere werden von einer Szene zur nächsten gejagt.
Flüssige Übergänge oder gar eine irgendwie durchgehende Handlung sind nicht existent.
Das ganze erinnert extrem an ein schlecht gemachtes PC Spiel bei dem man einen Level nach dem anderen abarbeitet.
Völlig unverständlich ist mir, wieso der Film kostbare Filmzeit verschenkt, in dem er so nutzloses Zeug wie Grompy, Hagrids "Bruder" bringt.
Wie gesagt, der Film hetzt von einer Szene zur nächsten ohne jemals einen Fluss aufkommen zu lassen, und dann wird so ein Schrott eingebaut?
Wofür?
Damit jede Szene des Buches irgendwie mal kurz vorbeirasen kann?
Kreacher ist ähnlich, empfinde ich allerdings als nicht störend da jener wenigstens noch ein kleines bisschen was zur Atmosphäre in Blakes Haus beisteuern kann - eine Atmosphäre die allerdings im Film dennoch so gut wie nicht existiert.
Story oder Charakterentwicklung findet nicht statt, charaktermomente werden kurz angedeutet - etwa als Hermione über die Gefühle von Jo spricht - aber zu mehr als ner 30 Sekunden Szene reicht es halt nicht, danach wird diser Handlungsstrang fallen gelassen und wart nicht mehr gesehen.
Snapes Occlumency Sessions haben immerhin zwei Szenen, aber auch hier gilt eben - sie sind nicht in den Film eingebettet, sondern existieren halt so.
Schauspielerisch ist Ron ne Niete, zu mehr als nem unsäglich dämlichen Gesichtsausdruck reichts bei Rupert einfach so gut wie nie.
Gegen den Rest kann man nichts sagen, Snape gefällt mir sehr gut, kommt aber wie ja erwähnt nicht zur Geltung, da völlig freischwebend.
Umbridge ist eigentlich gut getroffen, allerdings zeigt sie viel zu viel Skill, besonders am Schluss gegen die Zentauren.
Im Buch gefällt es mir besser, in dem sie eine intrigante Schachtel ist, die aber völlig unfähig ist wenn es um mehr geht als dem Ministerium als verlängerter Arm zu dienen.
Die zunehmend beklemmende Atmosphäre die den 5. Band auszeichnet ist im Film eigentlich nicht zu spüren.
Die Kämpfe: Nun ja, hier war ich sogar ein wenig positiv überrascht, hatte ich mir doch gar nichts davon erwartet - denn Kämpfe kann Rowling überhaupt nicht beschreiben.
Wie sie Magierduelle beschreibt ist kurz gesagt erbärmlich.
Hier hätte ihr ein Studium beisielsweise der DnD Reihe sehr gut getan um ein paar Anregungen zu holen.
Der Kampf im Ministerium wirkt weniger lächerlich als gedacht, wobei die Aktionen im Raum der Prophezeihungen schon lachhaft sind - klar, so erfahrende Schwarzmagier wie Malfoy und Co sind nicht in der Lage eine Art Schutzzauber um sich zu weben um erstklässlerzaubersprüche wie den Entwaffnungsspruch oder bestenfalls etwas anspruchsvollere Stunsprüche abzuwehren?
Wie gesagt, Kämpfe sind das große Manko bei Harry Potter.
Teilweise wurde ich bei den Szenen in denen Voldemort Harry auf seine Seite ziehen wollte sehr an Jedi erinnert, ich habe eigentlich die ganze Zeit gewartet dass Harry sagt: "You've failed ur Highness. I am a Jedi, like my father before me"
Kann aber auch an mir liegen^^
Was bleibt also?
Ein uninspirierter Film ohne Fluss, Zusammenhang und Atmosphäre, der durch die einzelnen Szenen hetzt als wären die Bluthunde hinter ihm her.
Man wird in keiner Sekunde von ihm in den Bann gezogen und schaut teilnahmslos zu wie die Protagonisten sich abhetzen.
5 von 10 und damit ist der Film sehr gut bedient.