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Marie ist mit dem Musiker Thomas verheiratet und führt anscheinend eine glückliche Ehe. Als deren Tochter eines Tages Papas Geige aus dem Kasten holt und durch einen Teddy ersetzt, radelt Marie ihrem Gatten hinterher, um ihm das Instrument zu bringen. Doch dann fährt dieser an seiner Arbeitsstelle vorbei und biegt in eine Seitenstraße ab. Dort betritt er das Haus einer Musikerkollegin. Zuerst ahnt Marie nichts Böses, doch dann macht sie eine Entdeckung, die sie völlig aus der Bahn wirft. Thomas hat noch eine zweite Familie und sitzt fröhlich mit (s)einem Kind am Frühstückstisch. Nachdem der erste Schock vorbei ist, versucht sie Thomas am Telefon ein schlechtes Gewissen zu machen. Dieser revanchiert sich, indem er ihr den Sozialdienst auf den Hals hetzt. Bei einem nächtlichen Konzert auf einer abgelegenen Burg stellt sie ihren Mann dann kurze Zeit später zur Rede...

Die erste Hälfte des Streifens ist sehr gut zu bewerten. Nina Hoss spielt die Rolle der entsetzten Ehefrau souverän und auch Devid Striesow weiß durchaus zu überzeugen. Zudem hat Regisseurin Krebitz (die als Schauspielerin bei mir einen Stein im Brett hat) einige nette kleine Einfälle und Kunstgriffe parat (Autoverfolgung, imaginäre Unterhaltung des Ehepaares, ohne zu viel zu spoilern).

Doch im zweiten Teil wird ihr genau dieser künstlerische Touch zum Verhängnis, weil dort alles zu aufgesetzt wirkt und nicht mehr nur als Stilmittel fungiert, sondern im Endeffekt zu äußerst seltsamen Dialogen und Handlungsweisen der Protagonisten führt. Auch das Zusammentreffen mit dem Vater wirkt irgendwie vollkommen deplatziert und unglaubwürdig. Die letzten zehn Minuten hingegen sind wieder in Ordnung und das konsequente Ende bietet einen gelungenen Abschluss.

Was jedoch der vollkommen überstilisierte Mittelteil soll, wird Madame Krebitz wohl für sich behalten. Auch in den Extras finde ich hier keinerlei Erklärung. Vielleicht sieht sie das selbst auch gar nicht so. Überhaupt besteht das ganze Making of fast nur aus Lobhudeleien von Produzent Tykwer an seine Regisseurin, und diese schwärmt von ihrer Hauptdarstellerin. Da wären Fakten bezüglich des merkwürdigen Drehbuchs wesentlich interessanter gewesen.

Fazit: Anfangs sehr stimmiges und glaubwürdiges Drama, das durch übertriebene künstlerische Spielereien ins Unglaubwürdige abdriftet und zwischenzeitlich den Faden verliert. Für Beginn und Ende gibt es 8 Punkte, der Mittelteil kann bestenfalls noch 4 verbuchen, macht im Gesamteindruck dann eine äußerst merkwürdige 6-Punkte-Wertung
 

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