Was für eine Enttäuschung!
Man konnte es ja erahnen, vor allem wenn man sich die Platzierung dieses Teils der Critters Reihe in der imdb anschaut. Leonardo DiCaprio gab sein Debüt. Das ist wohl der einzige Grund, warum dieser Film trotz der derben Kritiken angeschaut wird. Für mich als Crittersfan war es allerdings Ehrensache, ich wollte meinen stacheligen Freunden auch in schlechten Zeiten zur Seite stehen. Sie machen schließlich mal wieder alles richtig...
Kristine Peterson machte sich auf, den dritten Teil zu verfilmen. Hat man den Film gesehen, wundert es nicht, dass ihre Erfolge ganz schön zu wünschen übrig lassen.
Die Critters sind wieder da. Dieses Mal hefteten sie sich an einen Van und verfolgten ihre Opfer in die Großstadt, wo sie dann in einem einzigen Haus rebellieren. Jo, das war es eigentlich. Charlie, der Bountyhunter und Ex-Säufer, der in den ersten beiden Filmen noch so sympathisch war, wird völlig entstellt und verliert jegliche Sympathiepunkte. Seine Rolle ist eigentlich komplett überflüssig: Er darf dreimal schießen und hat seltsamerweise schon beim zweiten Schuss ein Munitionsdefizit. Das vermag niemand zu verstehen, ist aber nicht einmal das Hauptproblem des Films. Der größte Fehler ist die riesige Besetzung. Um sich möglichst viele potentielle Opfer zu schaffen, wurden so viele Schauspieler engagiert, dass jegliche Identifikation mit einem der Charaktere unmöglich ist. Was soll das alte Ehepaar? Was soll die fette Haushälterin? Man hätte sie sich einfach sparen können. So versucht Peterson krampfhaft, den zahlreichen Beteiligten eine Geschichte zu verpassen, der jeweils etwa 2 Minuten gewidmet werden. Schrecklich. Am lächerlichsten ist das „Drama“ zwischen dem Vater und seinen beiden Kindern. Ihr Konflikt wird zweimal kurz erwähnt und am Ende wird der Vater plötzlich zum großen Helden, obwohl er vorher nur dumm rumsteht und den 12-jährigen Leonardo DiCaprio die Heldenhaftigkeit überlässt. Die letzten 5 Minuten, schon unter Ablauf des Abspanns, muss man dann selbstverständlich noch einen vierten Teil ankündigen (Sogar Bountyhunter Ug kommt nochmal zum Einsatz). Die Vorfreude auf diesen hält sich nach diesem Mist ganz schön in Grenzen.
Die einzigen, die verhindern, dass dieser Film nicht die Höchststrafe erhält, sind die Critters. Sie sind mal wieder in toller Form und man hat fast Mitleid mit ihnen, weil die Regisseurin zulässt, dass die igelähnlichen Wesen durch diesen Film ihren Sympathiestatus nicht in ganzer Form aufrecht erhalten können.
Fazit: Ein sehr schlechter Film, der nur wegen den wenigen guten Performances der Critters nicht die schlechteste Note erhält. Zu viele Charaktere, schlechtes Finale, keine Spannung, schlechte Schauspieler. Da kann man wenig schönreden. Eine herbe Enttäuschung, selbst für Fans wie mich. Deswegen 2 Punkte. Euer
Don