„Critters sind eine der sieben Plagen des Universums“…ideenlose Fortsetzungen eine weitere, denn bösartigen Stachelkugeln rollen einmal mehr durch eine amerikanische Kleinstadt und futtern sich durch Bauerntölpel und Landeier.
Etwas Neues wird einem hier nicht geboten, nur wenn man das Konzept mag, kann man dieser Fortsetzung noch etwas abgewinnen.
Der Cliffhanger am Ende des ersten Teils ließ es vermuten: Die Eier in der Scheune werden pünktlich zu Ostern unter die Leute gebracht und prompt schlüpfen diese Stacheligel mit 108 Zähnen aus selbigen.
Brad, der rothaarige junge Held aus Teil eins mischt auch wieder mit, dazu die Bountyhunters aus dem Weltall, von denen sich einer zur Tarnung in ein vollbusiges Playmate verwandelt, der angepisste Ex-Sheriff kommt auch gerade noch rechtzeitig und ansonsten wird gekugelt, gerollt, gefressen und mit Zahnstocher geschossen.
Schön überzeichnet sind auch die Figuren, damit jeder Zuschauer (in Amerika) sein Pendant findet. Da reicht die Palette vom Redneck, der nach dem Hundenapf auffüllen erstmal den Löffel ableckt, die Nanny-Oma, die pedantisch auf gesunde Ernährung achtet und den bösen Rocker, der im Verlauf der Bedrohung durch die Kullern sein Helfersyndrom entdeckt.
Menschen zum Liebhaben in einer Kleinstadtidylle, die glatt als Parodie durchginge.
Für eine Horrorkomödie geht es allerdings zuweilen recht plump und albern zur Sache.
Besonders auffällig sind da die Stimmchen der Critters, die irgendwo zwischen Mainzelmännchen, Gremlins und Schlümpfe mit Kinderreimen nerven. Zudem passt das einfach nicht zum Aussehen der Viecher und erst recht nicht zu ihren, bisweilen doch recht blutigen Aktionen.
Tricktechnisch bewegen sich die Monsterchen aber einwandfrei, die Bewegungen sind flüssig und die Riesen-Critter-Kugel gegen Ende bringt zumindest mal den Ansatz einer neuen Idee.
Ansonsten läuft alles nach dem üblichen Schema ab. Junger Held darf die (meisten) Bürger der Kleinstadt retten und hat auch die zündende Idee für einen kolossalen Gegenschlag, die intergalaktischen Jäger ballern die Hälfte der Kulisse platt, für ein bisschen Zwischenmenschlichkeit und eine sich anbahnende Liebschaft bleibt auch noch Zeit und gegen Ende liegen sich alle in den Armen, - nur der Cliffhanger für Teil Drei findet sich nirgends.
Gegenüber Teil 1 ist dieser Aufguss allerdings weitaus weniger spannend, die Angriffe der Critters kommen mit Ankündigung, mit groß Verstecken und Heranpirschen ist da nicht viel und alles geht relativ schnell von statten, ohne auf fesselnde Konfrontationen zu setzen.
Überhaupt beschert uns Regisseur Mick Garris zu wenige Überraschungen, von Minute 2 an lässt sich der komplette Verlauf vorhersagen, inklusive des Sheriffs im Hasenkostüm und Gegenschlag des vermeintlichen Loosers.
Wer Teil 1 kennt und Gefallen am Treiben der Critters fand, kann sich mit dieser Fortsetzung eine „Extended“-Fassung basteln, alle anderen werden spätestens mit Teil 3 und 4 übersättigt sein.
4 v 10