Obwohl Tony Scott (Last Boy Scout) Regie geführt hat, mekrt man, dass hier Quentin Tarantino (Kill Bill) am Drehbuch gearbeitet hat. Es gibt, z.B. wie in "Kill Bill", einige Hommages an das HK-Kino. Unter anderem schauen sich Christian Slater (Broken Arrow) und Patricia Arquette (Stigmata) den Film "A better Tomorrow 2" von John Woo (Face/Off) im Fernseher an. Aber auch der sogenannte Mexican-Standoff (mehrer Personen stehen sich mit Knarren gegenüber) findet statt, wie z.B. in "Reservoir Dogs" oder John Woo's "Face/Off".
Clarence (Christian Slater) verbringt seinen Geburtstagabend wie immer allein, in einem Kino im winterlichen Detroit. Da taucht eine blonde Traumfrau auf und schüttet ihr Popcorn über ihn aus: Alabama (Patricia Arquette), ein Callgirl. Der Popcorn-Zwischenfall war geplant. Clarences Chef bezahlte sie dafür, ihm den Geburtstag zu verschönen. Clarence und Alabama verlieben sich unsterblich ineinander. Die beiden heiraten Hals über Kopf. Als Clarence ihre Sachen von ihrem Ex-Zuhälter Drexl (Gary Oldman) abholen will, erwischt er den flaschen Koffer. Fassungslos vor Staunen stellen die frischgebackenen Eheleute fest, dass sie einen Koffer voller Kokain besitzen, der einen Wert von 500.000 Dollar hat. Sie fahren nach Kalifornien. In Los Angeles, so hofft Clarence, wird sich jemand aus der Hollywood-Schickeria finden, der genug Kohle für das Koks hat. Doch das junge Paar ahnt nichts von der Verfolgermeute, die es im Nacken hat. Und so wird ihr Traum vom Glück zum Alptraum - zur Bewährungsprobe für ihre Liebe, zur härtesten Romanze aller Zeiten...
Die Darsteller des Filmes können sich wirklich sehen lassen. Es gibt zahlreiche Auftritte von Prominenten. Brad Pitt (Troja) spielt einen Kiffer, während Christopher Walken (Eve und der letzte Gentleman) einen eiskalten Mafiaboss mimt, der Clarences Vater tötet. Dieser wird von Dennis Hopper (Speed) verkörpert. Einen kleinen Kurzauftritt hat auch Samuel L. Jackson (Shaft), ehe er von Gary Oldman (Leon - Der Profi) erschossen wird. Val Kilmer (Mindhunter) schließlich spielt als Elvis den Mentor von Clarence. Alle Schauspieler geben eine Leistung ab, die von passabel bis sehr gut reicht.
Die Action kommt in "True Romance" auch nicht zu kurz. Untermalt von gut klingender Techno-Musik werden Gary Oldman von Slater genüsslich die Eier per Revolver weggeschossen. Das Finale inklusive Mexican-Standoff ist wirklich gut gemacht worden und darf mit knallharten Shoot-Outs und reichlich blutigen Einschüssen punkten.
Spannung gibt es in dem Film auch. Zwar ist diese nicht gerade nervenzerreißend, doch immerhin ist der Film spannend genug, um unterhalten zu können. Auch der Humor kommt nicht allzu kurz. Schon lustig, wenn man u.a. Brad Pitt vollgekifft auf dem Sofa liegen (ob der privat mit Jennifer Aniston auch so drauf ist?) sieht. Dank Patricia Arquette gibt es in "True Romance" auch eine kleine Portion Erotik.
Was "Dirty Dancing" und "Pretty Woman" für die Frauen ist, ist "True Romance" für uns Männer. Ein romantischer Film mit Erotik, Blei, Humor und Blut. Die gut gelaunten Darsteller runden den Film dann noch ab. Mit Abstand eines der wenigen Meisterwerke von Tony Scott (diese Air Force-Dauerwerbung namens "Top Gun" kann man dagegen vergessen)!