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Tony Scott, Hans Zimmer und ...Quentin Tarantino...

Was für eine Mischung, trifft hier doch Hollywood-Mainstream in Reinform auf den noch weithin unbekannten Stürmer und Dränger, der kurz darauf das Kino der Zukunft maßgeblich mitbestimmen sollte. Dass Tarantino dem Mainstream alles andere als abgeneigt ist, wissen wir zwar, aber dennoch wirkt "True Romance" wie ein Hybrid von zwei unterschiedlichen Auffassungen von Kino. Allerdings erweist sich dieser Hybrid als wahnsinnig unterhaltsam.

Der Routinier Scott nimmt sich dem Drehbuch, das allein durch die Dialoge unmittelbar seinen Schöpfer verrät, mit viel Herz an. Da gibt es nichts zu meckern, wenn man nicht gerade die von Tarantino gewohnten Referenzen in der Realisation von Szenen erwartet. Die Kamera ist solide, die Darstellung der Charaktere kann von der Anlage her kaum versaut werden und die sehr zurückhaltend komponierte Musik von Hans Zimmer versieht die bluttriefende Geschichte mit einer permanenten Unschuld, die inhaltlich gerade durch die beiden Hauptcharaktere Clarence und Alabama getragen wird. Wobei naiv eher zutrifft als unschuldig...

Die Schauspieler sind super gecastet und die Riege kann sich duchaus sehen lassen. Man staunt heute quasi schon beim Vorspann: Dennis Hopper, Gary Oldman, Val Kilmer, Brad Pitt, Samuel L. Jackson, Christopher Walken...und die spielen alle nur Nebenrollen. Die Qualität des Skripts hat wohl den Unterschied ausgemacht und anhand des Casts erkennt man bereits, wieviel Anerkennung die Arbeiten Tarantinos in Hollywood erhielten, bevor man wusste, wieviel Geld damit zu verdienen ist.

"True Romance" ist somit schlichtweg empfehlenswert. Die Story ist zweckdienlich, die Details, Dialoge und Charaktere dabei aber unglaublich ausgereift und die Umsetzung gefällt in ihrer routinierten Arbeitsweise, die keinen Grund zur Klage gibt. Gewissermaßen ist dieser Film ein Tarantino-Warm-Up, dass die extremen Dialoglängen und die bewusst mitunter etwas rohe technische Ausgestaltung auslässt und somit für jedermann (der kein Problem mit Gewalt hat) zugänglich ist. Von meinem Standpunkt her ist dies ein weniger cooler und interessanter Tarantino, auch wenn sein Zutun nicht zu leugnen ist. Und das reicht immer noch für einen sehr guten Film, den man auch gerne mehrfach schaut.

Schade ist, dass man innerhalb der Blu-Ray-Box diesen Film eingebunden hat, die anderen Drehbucharbeiten Tarantinos jedoch (wohl aus rechtlichen und finanziellen Gründen) vernachlässigt. Demnach hätten auch "Natural Born Killers" oder "From Dusk Till Dawn" innerhalb dieser Box einen Platz haben müssen!

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