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Nicht alles was Tony Scott als Regisseur so auf die Leinwand brachte, war entweder durch die Navy bzw. die Air Force gesponsert („Top Gun“) oder floppte trotz großartiger Schauspieler wie Kevin Costner und Anthony Quinn („Revenge – Eine gefährliche Affäre“). Ganz anders verhält es sich dabei mit „True Romance“. Hier passt einfach so gut wie alles. Ein Drehbuch von Quentin Tarantino, Top – Darsteller soweit das Auge reicht und eine, zwar nicht neue, aber sehr gut in Szene gesetzte Handlung.

Mit dem Aufmarsch an Top – Stars ist es unmöglich bestimmte Rollen hervorzuheben. In den „Hauptrollen“ machen Christian Slater und eine bezaubernde aber eine mit allen Wassern gewaschene Patricia Arquette ihre Sache hervorragend. Brad Pitt verkörpert einen total kaputten Hippie, was ihn doch ein klein wenig an seine Rolle in „Kalifornia“ erinnern lässt und ihm meiner Meinung nach wesentlich besser steht als z.B. ein Joe Black. Christopher Walken, einer meiner persönlichen Favoriten, kommt leider nur viel zu kurz zum Einsatz, ebenso wie ein herrlich böser und fieser Gary Oldman. Wohl niemand kann einen Mimik fieser darstellen als letzterer – hier in Perfektion. Auch Hollywood – Ikone Dennis Hopper hat einen eher kurzweiligen Auftritt, liefet sich dabei aber mit Christopher Walken einen der für mich besten und eindrucksvollsten Dialoge des Filmes, wenn nicht sogar der Filmgeschichte. Des weiteren sind noch Val Kilmer (muss man erst mal ausfindig machen), sowie Samuel L. Jackson zu sehen, ebenso wie viele weitere Stars. Nur sind so manche Auftritte leider zu kurz gehalten dass hinterher beim Betrachten der Besetzungsliste schon mal ein „Ach, der war auch dabei“ zum Ausdruck kommen kann. Alles in allem gab es wohl selten einen Streifen in dem soviel Top – Darsteller soviel Spaß bei der Arbeit zeigten. Ein wahrer Genuss.

Es ist aufgrund der Handlung und der Inszenierung auch deutlich zu merken das ein Tarantino das Drehbuch zu „True Romance“ geliefert hat. Spätestens beim Showdown, der übrigens der absolut Brüller ist, sollte einem dies klar werden. Denn wenn sich in einem Raum zwanzig Leute laut schreiend gegenseitig mit den tollsten Kanonen bedrohen, kann dies nur ein Tarantino sein. Selbstverständlich wurde dabei auch an (z.T. schwarzem) Humor in keinster Weise gespart, in unregelmäßigen Abständen kommen dabei wahre Brüller zum Vorschein. Eine gute Abwechslung bietet dies natürlich zu der durchweg spannenden Story, welche außerdem noch mit viel Action angereichert wurde, die an Härte und Brutalität auch nicht zu sparen braucht. Irgendwie ein tolle Mischung aus „Romeo und Julia“, „Bonnie & Clyde“ mit einem Touch „Wild at Heart“. Das ganze gut verpackt durch die Feder von Tarantino und einem Tony Scott dem mit „True Romance“ sein bis dato wohl bester Film gelungen ist und das trotz Meisterwerke wie z.B. "Last Boy Scout".

Alles in allem ist „True Romance“ ein Film, denn man so schnell nicht vergessen wird bzw. will. Er hat vielleicht nicht das Potential zu einem Kultfilm wie z.B. „Pulp Fiction“ oder „Reservoir Dogs“ zu werden, hat aber auf alle Fälle stets einen der vorderen Plätze Inne. Er hat einfach alles, er verkörpert eine großartige Romanze mit guter und harter Action ohne dabei auf den nötigen Witz zu verzichten. Für mich ein absolut Meisterwerk mit brillant agierenden Darstellern und nur knapp an der Bestnote vorbei!!

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