Critters sind die Arschlöcher des Weltalls, die tödliche Transformation der Tribbles, falls sich noch wer an die Raumschiff Enterprise Folge erinnert und damit ja auch von der aktuell erfolreichen Gremlins-Welle nicht so weit weg. Outer Space. Critters brechen aus einem Gefängnis aus. Ein Obermufti, der aus dem Star Wars Universum stammen könnte und Butterball aus dem Hellraiser-Universum erstaunlich ähnlich sieht, schickt grünhauptige Kopfgeldjäger hinterher, die sich auf der Erde sich bis auf das Skelett herunterschleimend in Einheimische verwandeln werden. Doch erstmal macht David Newman mit wenigen Kitschklängen klar, daß wir uns in einer us-amerikanischen Vorstadt, wie wir noch erfahren sogar eher im ländlich-sittlichen befinden.
Oh ja, ich, Kind der 80er, kenne diese Sprache nur zu genau, doch Critters hatte ich eine zeitlang erfolgreich verdrängt. So richtig überzeugend finde auch ich diese Nummer nämlich eigentlich nicht ganz. Großmäulige Fellknäule mit abschußbereiten Stacheln auf dem Rücken auf die Erde zu schicken, um eine Familie zu terrorisieren läuft hier nämlich im PG-13 Bereich ab, bisschen härter, als was man Dante für die Gremlins vielleicht erlaubte, aber eben noch recht familienfreundlich. Mit der zentralisierten Familie und dem etwas vorwitzigen kleinen Jungen kann man die Spielbergianismen kaum abstreiten. Speziell das Ende ist dann etwas zu happy. Andererseits wäre die alternative Version auch nicht viel innovativer gewesen, nur etwas konsequenter.
Dieser leicht kindliche Horrorquatsch schlägt sich nun ohnehin nur in alle möglichen Gerätschaften zerstörenden Kopfjägern und den semi-bedrohlichen Crittern nieder, die immerhin nach gewisser Zeit zu stattlichen Monstern heranwachsen können. Dankbarerweise aber kann der Film heute gerade über seine Klischees punkten. Da nimmt ein außerirdischer Retter die Gestalt eines Poser-Rockers an oder es stehen, als die Schiffe Invasion vom Mars mäßig landen, natürlich erstmal die Russen unter Generalverdacht. Wenn die Katze dann Chewie heißt, auf dem Nachttisch ein E.T. steht und das Logo von Papas Bowlingteam dem Emblem der Ghostbusters nachempfunden ist, dann fühle zumindest ich mich wie zuhause.
Critters – Sie sind da! ist 80er Quatsch, wie er heute einfach nicht reproduzierbar ist. Einfältig und verhältnismäßig billig erstaunlicherweise sogar im Kino ausgewertet erstreckt sich die Zerstörung auf verhältnismäßig kleinen Raum. Und doch ist immer was los. Immer ist Zeit für ein kleines Schmunzeln auf dem Lippen eines Kindes der 80er, welches nochmal Kind sein darf, für bummelig 80 Minuten.