Manche Filme, ob gut oder schlecht sei mal dahingestellt, aber oftmals sogenannte "Kultfilme" gehen einfach an einem vorbei. Die Critters sind an mir vorbeigegangen. Bis jetzt.
"Da sind irgendwelche Viecher im Keller, sehen aus wie Stachelschweine!"
Wenn man vorher Gremlins, Deadly Spawn und eine ganze Menge ähnlich gelagerter Filmchen gesehen hat, dürfte die Handlung auch hier nicht sonderlich anders sein:
Garstige Allesfresser-Aliens, eine Familie, vielleicht ne kleine Love-Story und ansonsten viel Chaos, in diesem Fall auch mal verrührt mit einer ganzen Menge 80er Charme. Aber das ist nicht der Einzige.
"Was macht Critters im Gegensatz zu anderen Streifen immer noch zu einem DER Party- und vor allen Dingen Kultfilme überhaupt?"
Die Antwort ist ganz leicht: Die unglaublich liebenswerten, sympathischen und halt charmanten Figuren. Egal ob jetzt der grummelige aber liebe Vater, der bengelhafte Pyromanen-Sohn, die leicht zickige aber nette Tochter des Hauses und so geht das weiter, der Sherrif, die Telefonistin, etc.
Nach einem trashigen Anfang bei dem die Critters ganz knapp einem Aufenthalt im Knast entkommen können über die kurze Einleitung auf der Farm der Familie Brown (so heißen unsere Helden) wird man fast schon magisch in diese putzige, kleine Welt gesaugt, welche die "Kuschelkiller" dann auf den Kopf stellen.
Und gerade weil man nach diesem überaus sympathischen Beginn die Figuren unmerklich in sein Herz geschlossen hat, funktioniert danach der Angriff der Critters umso besser. Mit sehr wenigen Opfern (2!) wird hier ein großes Maß an Spannung aufgebaut. Wenn sich die Figuren dann verletzten oder von einer bedrohlichen Situation in die Nächste geraten sitzt mal emotional verflochten mit in der ersten Reihe.
Aber genug der bemühten Erklärungen, schließlich geht es hier ja um "Critters", also sprechen wir mal über die Viecher:
Die Gemeinheit der Gremlins, kombiniert mit der Gefräßigkeit des Deadly Spawns und einem ganz eigenen Sinn für Humor kann man verstehen, warum es die Serie bislang auf vier Teile gebracht hat.
"Ich glaube die haben Waffen!" -"Na und?"
Die kleinen, zahnigen Pelzkugeln können nicht nur fressen, sich als Kugel zusammenrollen und Betäubungs-Stacheln verschießen, sondern wachsen auch schonmal auf Menschengröße an. Das es sich hier auch um "clevere" Aliens handelt merkt man unter anderem bei den kleinen, untertitelten Szenen, in denen die "Stachelschweine" Sprüche klopfen und manche Situation kommentieren.
Zu diesem ganzen Spaß nehmen wir noch intergalaktische Kopfgeldjäger die ihr Aussehen ändern können und gerne mal so aussehen wie ein bekannter Rockstar. Weiter unterstützt werden die von Charlie, einem etwas abgehalfterten Kerl der durch seine Plomben meint intergalaktischen Nachrichtenverkehr abhören zu können.
So. Das wars jetzt erst einmal mit der Auflistung der Verrücktheiten die Einen hier erwarten, dass Ganze ist temporeich inzeniert und wird durch einige Effekte aufgelockert.
In 80 schnellen Minuten ist der Streifen dann auch leider schon wieder aus, aber dafür so schön kurz, dass man sich gleich danach noch Teil 2 ohne Probleme geben kann. Und der ist auch sehr zu empfehlen.
Jeder Genre-Fan sollte den Filme ohnehin im Regal stehen haben, aber auch allen Anderen, die nur ansatzweise mit sympahtischen Filmchen und kleinen Monstern etwas anzufangen wissen, sei zu den "Critters" geraten.