In der Zukunft werden Gefangene nicht mehr inhaftiert, sondern ihre Gedanken und ihr Bewußtsein in eine virtuelle Matrix geladen, während ihre Körper vernichtet werden. Der Programmierer Steven Falcon muß in dieser Matrix einen Computerhacker namens „Shadowman“ jagen und gleichzeitig gegen die brutale Agentin Tilda kämpfen.
Phillip J. Roth ist so der typische Mann fürs untere Mittelfeld, was die Qualität seiner Filme angeht, wobei man zur Ehrenrettung sagen muß, das er nie mit der dicken Brieftasche unterwegs ist, sondern seine Filme sich allesamt im preiswerten B-Bereich befinden. Hier versucht er sich an einem futuristischen Virtual Reality Thriller, bei denen sich schon manch erfahrenere Drehbuchschreiber verheddert haben, und demzufolge ist hier der Unlogik Tür und Tor geöffnet, was speziell dann immer mehr bemerkbar ist je näher sich der Abspann nähert. Also am besten nicht über die Story tiefer nachdenken, gibt bloß Kopfschmerzen.
Irgendwer hielt es wohl für eine besonders pervers perfide Idee eine neue Art der Bestrafung für Straftäter einzuführen. Der Körper wird gekillt und der Geist wohl als eine Art Fegefeuerersatz auf ewig und drei Tage in einer elektronischen Matrix eingesperrt. Wohl aus Spaß an der Freud, jedenfalls aus nicht näher spezifizierten Gründen, loggt sich ein Hacker ins System ein, mit dem für ihn und seine Nachbarschaft eher unerfreulichen Ergebnis, das er getötet und die lieben Nachbarn von einer billig animierten Energiewolke gegrillt werden, warum auch immer (ein Phrase die man hier öfter gebrauchen kann).
Seither treibt sich in der Matrix ein gewisser Shadowman herum der von einem einst geschassten Mitarbeiter dort aufgespürt und terminiert werden soll. Praktischerweise entpuppt sich die VR nicht als Tron-mäßige Landschaft, sondern als höchst reale Stadt im Endzeit Modus, sprich es liegen kaputte Autos herum und die Straßen werden von verurteilten Tunichtguten gesäumt. Praktisch und auch angenehm preiswert zu realisieren. Allerdings passiert auch nach dem Übergang in die Matrix nicht wirklich viel. Steven trifft auf einen scheinbar allwissenden Türsteher, der ihn ständig Mr. Jones nennt, und auf Gangsterbraut Claire Stansfield nebst ihren beiden tumben Gehilfen, alle auf der Suche nach einer Disc inklusive Code.
Wirklichen Sinn macht das Ganze erwartungsgemäß kaum, es ist einfach ziemlich langweilig. Erst zum Finale hin gibt es mal so etwas wie ein paar Explosionen und dezente Schußwechsel. Der tolle Twist am Schluß mag dann auch Vielseher ebenso wenig überraschen, wie das falsche Spiel des Konzerns und am Ende muß man sich fragen, was das alles jetzt sollte und warum man dafür wertvolle Zeit aufgebracht hat. Da kann ich nur empfehlen lieber nochmal EXistenZ einzulegen, thematisch ähnlich, aber wesentlich unterhaltsamer.
4/10