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Nachdem Chucky sich bereits zweimal in Kinderzimmer eingeschlichen hatte, durfte er im dritten Teil der Reihe eine Militärakademie unsicher machen.
Start des ganzen Ärgers ist die Wiedereröffnung der Spielzeugfabrik acht Jahre nach den Geschehnissen des zweiten Teils. Obwohl die Sache publik wurde, beginnt man mit erneuter Fabrikation der Good Guy Puppen und schmilzt dabei auch Chuckys Reste mit ein, der sich daraufhin in der ersten vom Band laufenden Puppe manifestiert. Der Firmenchef erhält für seine Gewinnsucht die Strafe, denn er wird Chuckys erstes Opfer, was eine Werbekampagne für die Good Guy Puppen nicht verhindert, wie „Chucky 3“ mit bösartigem Humor zeigt.
Jedoch denkt niemand daran, dass Chucky wieder da ist, zumal man die Geschichte aus den Zeitungen auch als Hirngespinst des kleinen Andy Barclay abgeschrieben hat. Mittlerweile ist Andy (Justin Whalin) 16 und Kadett an einer Militärakademie. Hier herrscht ein rauer Umgangston, Ranghöhere schikanieren die anderen Kadetten, worunter auch Andy und sein Stubenkumpan zu leiden haben. Natürlich darf der Klischee-Bully nicht fehlen, weitere Stereotypen umfassen den bebrillten Loser, hier vertreten durch Andys Stubenkumpan, das schlagfertige Love Interest, deren beste Freundin usw.

Chucky lässt sich an die Akademie liefern, um Andy dieses Mal in Besitz zu nehmen. Dort angekommen merkt er aber, dass es auch noch andere Kandidaten gäbe. Andy ist der einzige, der die Mörderpuppe aufhalten kann...
Wie schon Teil zwei ist auch „Chucky 3“ ein reinrassiger Slasher, der wenig auf Innovationen gibt. Chucky dezimiert die Belegschaft bis er aufgehalten wird, die meisten Opfer stehen im Vorhinein fest und auch sonst stellen sich kaum Überraschungen ein. Jedoch macht „Chucky 3“ überraschend viel aus der innovationsarmen Geschichte und schafft es, dass die stereotypen Charaktere nicht zu negativ auffallen. So sind sie im Gegensatz zur herkömmlichen Metzelmasse im Slasherfilm nicht nur auf Sex und Rauschmittel aus, was natürlich an der Schauplatzwahl mit der disziplinierten Militärakademie liegt. Diese unverbrauchte Location bietet auch eine willkommene Abwechselung in dem Genre, bei den Ausbildungsszenen zitiert man gelegentlich auch mal „Full Metal Jacket“, sodass sich „Chucky 3“ ein wenig von anderen Slashern absetzen kann.
Zudem kitzelt „Chucky 3“ überraschend viel Spannung aus dem Standardplot heraus. Insgesamt ist der Film natürlich etwas vorhersehbar, doch die Mordszenen sind meist recht spannend gestaltet, wenn mit der Erwartung gespielt wird, von wo aus Chucky wohl als nächstes zuschlagen wird. Dank der geringen Größe des Puppenkillers bieten sich da stets mannigfaltige Möglichkeiten und auch effekttechnisch lassen sich die Mordszenen sehen, wenn Opfer via Kehlenschnitt, Brusttreffer oder gar Granate beseitigt werden. Einfallsreichtum kann man den Kills jedenfalls unterstellen, aber das ist ja bei den meisten Slashersequels so.

Zudem kann „Chucky 3“ mit einiger Ironie aufwarten, auch in den Mordszenen. Eine Horrorkomödie wie die beiden darauffolgenden Teile ist er nicht, aber auch hier gibt es schon grimmigen Witz. So stirbt ein Opfer an einer Herzattacke, wenn es von Chucky angegriffen wird oder der Giftzwerge tauscht mit diebischer Freude die Farbpatronen bei einer Manöverübung gegen echte Munition aus. Zudem lässt Chucky mal wieder reichlich fiese Sprüche ab, z.B. wenn er Andy gegenüber eröffnet, dass sein potentieller Wirtskörper einem schwarzen Jungen gehört: „Chucky’s gonna be a bro`!“.
Darstellerisch gibt es im Horrorbereich sicherlich schlimmeres (man denke nur an das untalentierte Jungvolk aus diversen „Freitag, der 13te“-Sequels), weshalb man mit „Chucky 3“ ganz zufrieden sein kann, wenngleich die Schauspieler alle bestenfalls routiniert spielen. Bekannte Gesichter gibt es kaum, nur Andrew Robinson, hier als Friseur der Kaserne, hat man schon mal gesehen. Eine Konstante ist natürlich Brad Dourif als Chuckys Stimme.

Das Rad erfindet „Chucky 3“ sicherlich nicht neu, doch es handelt sich hier um einen kurzweiligen, recht witzigen Slasher mit ungewöhnlichem Schauplatz. Großartige Charaktertiefe bei den Figuren oder echte Innovationen sind hier sicher nicht zu finden, doch flotte, blutige Unterhaltung ist hier gelungen.

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