Die Modedesignerin Lynn Matthews wird von wiederkehrenden Alpträumen geplagt, in denen sie einen leeren Fahrstuhlschacht herunterstürzt. Hypnose-Sitzungen bei ihrem Psychiater Dr. Portman bringen ans Licht, dass es sich bei den Träumen um Erinnerungen aus einem früheren Leben handelt. Offenbar ist Lynn die Reinkarnation einer gewissen Mary Ann Emerson, die in den 60er Jahren angeblich Selbstmord begangen hat. Lynn reißt von New York nach San Francisco, um den Ort des damaligen Geschehens zu besichtigen. Dort recherchiert sie zusammen mit dem Polizisten Jeff Alberts in der Sache nach und schon bald häufen sich die Hinweise darauf, dass Mary Ann in Wahrheit ermordet wurde... Bei "Flucht aus der Vergangenheit" handelt es sich um ein kleines Psycho-Thrillerchen, das sich ganz offenischtlich Kenneth Branaghs "Schatten der Vergangenheit" zum Vorbild genommen hat, denn hüben wie drüben nimmt ein Reinkarnations-Motiv eine zentralle Rolle innerhalb der Geschichte ein... nur, dass sich die an sich nicht unspannende Erzählung hier halt leider nur auf recht biederem TV-Niveau abspielt und die Inszenierung durch Fernseh-Routinier Arthur Allan Seidelman nicht annähernd so virtuos daherkommt. Im Vergleich zu dem besagten Kino-Vorbild dümpelt die Geschichte leider ein wenig vor sich hin, da nützen dann auch eine gewisse handwerkliche Sorgfalt und ein insgesamt besehen annehmbares Erscheinungsbild nichts mehr, wenn die Handlung nie so richtig mit dem Arsch hochkommt und auch genre-typische Schock-Momente hier eher Mangelware sind. So dreht sich dann auch irgendwann alles nur noch um die Frage, wer denn nun der eigentliche Mörder ist, doch anstatt der Chose dadurch noch ein wenig dringend benötigten Drive zu verpassen, händelt Seidelman die besagten Whodunit?-Aspekte des Plots doch nur recht lasch und präsentiert das alles viel zu durchsichtig. Tja, schade irgendwie, denn trotz des unverkennbaren Rip-Off-Charakters wäre bei "Flucht aus der Vergangenheit" doch erheblich mehr drin gewesen, zumal ja auch die Darsteller solide agieren, aber im Endeffekt macht hier wieder mal ein fadenscheiniges Skript (für das es nun wirklich keine drei Drehbuchautoren gebraucht hätte!) 'nen Strich durch die Rechnung. Fazit: Flimmerkisten-Stangenware, mehr nicht.
4/10