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Inhalt und Kritik zu "Syndikat des Grauens" von Lucio Fulci
Das "nette" Gangster-Brüderpaar wird von den richtig miesen Kerlen, nämlich den Drogenbossen, gewaltsam vom Markt verdrängt. Einer der Brüder stirbt, das Schmugglergeschäft wird zerschlagen und die Freundin vergewaltigt. Wer würde denn sowas auf sich sitzen lassen?
Während der ersten halben Stunde von "Syndikat..." weiss man nicht so recht, was man davon halten soll, wenn man nicht gerade ein Riesenfan des Italo-Mafia-Genres ist. Die Geschichte drippelt vor sich hin, die Dialoge sind öde, die Schauspieler scheint man schon bei ihrem ersten Auftauchen satt zu haben, auch die Kamera weiss den Zuschauer bestens zu langweilen. Nicht einmal die üblichen Stilmerkmale Fulcis sind zu bemerken. Als allerdings der Bruder des Helden(Fabio Testi) sterben muss, ändert sich der gesamte Film schlagartig: Es beginnt ein gegenseitiger Mächteaustausch der Kriminellen, der in Sachen zynischer Brutalität den "Paten" dermaßen weit hinter sich lässt, dass dem geneigten Zuschauer die Kinnlade erstmal weit offen stehen bleibt. Da sind auch plötzlich wieder die beliebten Fulci-Merkmale, besonders, bevor wieder einer dran glauben muss. Waren schon in Coppolas Meisterwerk die "Aufräumaktionen", beziehungsweise Racheaktionen der Mafia eine Augeburt an Skrupellosigkeit, so toppt Fulci alles bis dahin gekannte. Bevor man sich's versieht, watet der schrecklich softe Edel-Verbrecher in Seen aus Filmblut. Technisch wirkt alles bei weitem nicht so schlecht wie befürchtet und die FX langen dermaßen hin, dass "Syndikat..." den großteil der Italienischen Splatterliga weit in den Schatten stellt.
Fazit: absolut kompromisslos, aber doch kein Grund, den Besitz gleich unter Strafe zu stellen, wie in Deutschland geschehen. Im Großen und Ganzen eher den Gorehounds zu empfehlen, aber denen dringend.
Härte: 8 von 10
Gesamteindruck: 6 von 10

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