Nachdem Training Day-Regisseur Antoine Fugua mit John Malkovich und Naomi Campbell für Pirelli den Kurzfilm The Call abfilmen durfte, lässt man für die zweite Kurzfilmproduktion Mission Zero Action-Regisseurin Kathryn Bigelow (Blue Steel) ran. Hier beschränkt man sich dann auch nur bei einer Hauptrolle, für die man Uma Thurman (Paycheck) verpflichten konnte. Für seine Länge von gerade mal knapp acht Minuten bietet das Filmchen dennoch eine unterhaltsame Portion an Spannung und Action bereit, was man von den täglichen 08/15-Werbespots im Fernsehen eben nicht kennt. Immerhin waren hier auch Fachleute am Werk und keine Amateure, die gerade mal ein Praktikum in einer Werbeagentur absolviert haben. Und ganz so beknackt wie The Call, wo Malkovich mit Pirelli-Reifen einem Auto den Teufel austreibt, gestaltet sich Mission Zero auch nicht!
An einem beschaulichem, sonnigen Morgen in Los Angeles: Uma Thurman verlässt ihr Haus, um im Cockpit ihres rassigen Lamborghini Gallardo auf neuen Pirelli P Zero Reifen eine Runde zu drehen. Ein Kind beschießt sie mit seiner Wasserpistole. Was zunächst wie ein Jungenstreich aussieht, ist in Wirklichkeit der Beginn eines gefährlichen, achtminütigen Spiels. Plötzlich halten zwei zwielichtige Typen in einem Auto neben ihr, beginnen sie zu jagen und eröffnen das Feuer. Uma wird zu einer beweglichen Zielscheibe: Verängstigt sucht sie Schutz in einem Fast-Food-Restaurant, aber sogar dort muss sie ein weiteres Mal ihr Leben aufs Spiel setzen. Explosionen, Überfälle aus dem Hinterhalt und alle Arten unerwarteter Ereignisse erzeugen adrenalinreiche Spannung. Uma muss einige Rückschläge hin- und große Risiken auf sich nehmen, dennoch kann sie dank ihres fahrerischen Könnens allen Gefahren entkommen. Und als das Spiel richtig hart wird, beginnt es ihr Spaß zu machen: Mit der Spannung steigt auch Ihre Fähigkeit auf die Herausforderung zu reagieren...
Nun gut, bei gerade mal acht Minuten bleibt freilich keine Zeit für charakterlische Entfaltungen, zumal Uma Thurman lediglich sich selbst spielt. Dafür macht Uma ihre Sache dennoch sehr gut. Allerdings wird man hin und wider an Kill Bill erinnert, wozu überwiegend die Sequenz im Fast-Food-Restaurant beiträgt. Der Rest besteht eben aus nicht nennenswerten Statisten oder irgendwelchen Killern, die Uma nach dem Leben trachten.
Eigentlich bekommt man während den acht Minuten nur zu sehen, wie Uma in ihrem gelben Schlitten um ihr Leben kämpft, da einfach jeder in ihrer Umgebung ihr scheinbar das Licht ausknipsen will. Warum die das wollen, wird nicht erklärt. Die Auflösung gibt es erst zum Schluss und ich enthalte ihn hier auch einfach mal vor. Ein bisschen Spannung muss ja für jene, die den Kurzfilm noch nicht gesehen haben, beibehalten bleiben. Somit ist die Storyline von Mission Zero eigentlich nicht der Rede wert, denn hier wird einfach auf kurzweilige (im wahrsten Sinne des Wortes) Action gesetzt und man bekommt von Kathryn Bigelow auch einiges geboten. Für Explosionen ist genauso gesorgt wie für hohen Munitionsverbrauch, was Umas Luxuskarre ziemlich schnell in Schweizer Käse verwandelt. Eine wirklich kurze Pause gönnt der Film einem nur, wenn Uma mit einer Schußverletzung Schutz in einem Restaurant sucht, wo das Personal aber mit stichhaltigen Argumenten nach hier wirft. Für zusätzlichen Drive sorgt dann noch etwas die recht ordentlich eingesetzte Musikuntermalung und der Look sieht für so eine Produktion recht edel aus, was den Eindruck erweckt, dass man einen 8-Minuten-Trailer für einen Kinofilm sehen würde.
Über Sinn und Unsinn solcher teuren Werbespots (mehr ist Mission Zero im Endeffekt auch nicht) kann man sich streiten, oder auch nicht. Die erfahrene Regie und Uma Thurmans Teilnahme machen das kurze Filmchen aber für ein schnelllebiges Actionvergnügen für Zwischendurch. Und mehr wollte man mit Mission Zero sicherlich auch nicht bezwecken.