CREEPSHOW – wohl mit einer der besten Episodenhorrorfilme überhaupt. Regie Zombiepapa George A. Romero, Drehbuch von Horror-Kultschriftsteller Stephen King. Tausend Mal als Kind und Jugendlicher in seiner verstümmelten Version im Free-TV gesehen. Natürlich kommt der Gruselspaß nur ungekürzt vollends zur Geltung. Aufgepeppt wird die Kompilation mit peppigen Comicheft-Elementen, wie grellem Neonlicht, Sprechblasen und bei manchen Szenenwechseln purzelt man von Fenster zu Fenster. Ganz im Stile eines ollen „Gespenstergeschichten“-Comics.
Geschichte 1: “Father’s Day”:
Eine alljährliche Familienzusammenkunft zu Ehren des verstorbenen Familienoberhauptes. Der Gevatter steigt als angegammelter RETURN-OF-THE-LIVING-DEAD-Zombie aus dem Grab und fordert seinen Vatertagskuchen…
Super spaßiger, comichaft übersteuerter Splattershorty mit Ed Harris (THE ROCK, THE ABYSS), der von einem Grabstein erschlagen wird. Obergeiler Zombieopa besteht auf sein Gebäck – „Wo ist mein Kuchen? Ich will meinen Kuchen!“ –, den er dann am Ende auch in Form eines abgetrennten Kopfes mit Kerzen drauf bekommt. Geil – 9/10
Story 2: “Mondgestein” aka “The Lonesome Death Of Jordy Verrill”
Stephen King als unterbelichteter Farmer Jordy, auf dessen Feld ein Meteorit niedergeht. Der Gesteinsbrocken bricht entzwei und heraus quillt lustig-grüner Schleim, der wie ein Katalysator auf das Pflanzenwachstum einwirkt. Jedoch sprießen nicht nur auf dem Acker, sondern auch auf Jordy die Pflänzchen…
Stark humoristisch angehauchtert Monsterwuchs-Horror mit grünem Daumen – 8/10
Filmchen 3: “Weggespült” aka „Something to Tide You Over”
Leslie Nielsen (DIE NACKTE KANONE) buddelt das untreue Eheweib und deren Geliebten (Ted Dansen, CHEERS, NOCH 3 MÄNNER, NOCH EIN BABY) bis zum Hals am Strand ein und lässt die Flut den Rest erledigen. Beide kehren als aufgeschwemmte Wasserleichen zurück und nehmen Rache…
Ziemlich fiese, schwarzhumorige Episode, die in den TV-Ausstrahlungen immer komplett der Schere zum Opfer fällt – 8/10.
Story Nr. 4: „Expedition ins Tierreich“ aka „The Crate“
Eine Kiste aus einer Arktisexpedition mit ungewissem, überaus gefräßigem Inhalt. Ein schüchterner Wissenschaftler entsorgt seine dauernörgelnde, ihm Hörner aufsetzende Gattin und der Yetiwerwolf ist satt…
Die längste, leider auch die langweiligste Geschichte im Bunde. Hat trotzdem ihre Momente und nicht wirklich was mit Heinz Sielmann zu tun – 6/10
Last but not Least, Story Nr. 5: “Insektenspray” aka “They’re Creeping Up On You”
Ein tyrannischer Boss einer Insektizidfirma verschanzt sich über die Feiertage in seinem keimfreien, aseptischen Apartment. Plötzlich beginnt das große Krabbeln…
Furioser Abschluss der Compilation, der an Widerwärtigkeit seines Gleichen sucht. Geboten wird eine Invasion von unzähligen Kakerlaken. Krabbelviecher kommen aus Ausgüssen, aus dem Telefon, aus dem Lüftungsschacht und brechen am Schluss sogar aus dem toten Körper des Geizkragens und Menschenhassers heraus. Kein Käfer wurde während der Fertigstellung der Dreharbeiten verletzt oder getötet – hier ganz bestimmt nicht! Ekeltastisch – 10/10!
Alles in allem eine furiose Kurzgeschichtensammlung. Neben BODY BAGS, GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT und NECRONOMICON eine der besten ihrer Zeit. Da können sich moderne Ausleger wie VHS, CHILLERAMA oder THEATRE BIZARRE 'ne gehörige Scheibe von abschneiden. Grandioses Staraufgebot, coole Mischung aus Grusel und Humor, klasse Latex-FX von Tom Savini, der in einer klitzekleinen Rolle als Müllmann auftritt… Aus heutiger Sicht kann man sagen: gute, alte Handarbeit. Einfach geil!
„Wo ist mein Kuchen?“: (+)(+)(+)(+)(-)
Stephen King als „Swamp Thing“: (+)(+)(+)(-)(-)
Kakerlaken Holocaust: (+)(+)(+)(+)(+)
Fazit:
Episodenhorror at its very best!