Review

Story:
Ein Vater erwischt seinen minderjährigen Sohn beim Lesen des Comics "Creepshow". Wutentbrannt wirft er das Heft in die Mülltonne. Der Creep (eine Trickfigur) und der Wind machen es den Zuschauern möglich, die Geschichten dennoch zu lesen, 5 an der Zahl:

- Vatertag: Der tyrannische Patriarch Nathan Grantham steigt 6 Jahre nach seinem Tod aus dem Grab, um sich seinen Geburtstagskuchen zu holen. Klar, daß die Partygäste rapide reduziert werden...

- Mondgestein: Ein Meteor landet auf dem Feld des chronisch unterbelichteten Bauern Jordy Verrill (the master himself: Stephen King!). Bald darauf macht sich eine "begrünende Invasion" breit...

- Videospiele: Ein gehörnter Ehemann (Leslie Nielsen) beseitigt seine Frau und deren Liebhaber. Doch die beiden sind sehr nachtragend...

- Expeditionen ins Tierreich: Im Keller einer Universität wird eine Kiste gefunden, in der ein menschenfressendes Monster haust. Ein Professor (Hal Holbrook) beseitigt alle Spuren, nachdem er seine zänkische Ehefrau an das Untier verfüttert hat.

- Insektenspray: Ein exzentrischer, menschenhassender Milliardär (E. G. Marshall), der in einem sterilen Penthaus wohnt und nur per Funk mit der Außenwelt kommuniziert , wird das Opfer von Tausenden von Kakarlaken.

Im Epilog revanchiert sich der Besitzer des Heftes per Voodoo-Puppe bei seinem Vater...

Musik:
Im Grunde nebensächlich, dient sie lediglich dazu, den comichaften Charakter des Films hervorzuheben und zu betonen. Jede Episode endet mit derselben Tonfolge, um den Übergang zur nächsten einzuläuten.

Atmosphäre:
George A. Romero und Stephen King schufen eine geniale Hommage an die verpönten E(ducational) C(omics) - Hefte der 50er Jahre. Animierte Zwischensequenzen und Einblendungen vervollkommnen den Eindruck vom filmischen Äquivalent eines Comicheftes. Und genauso sind auch die Geschichten gestrickt: simpel, überzeichnet und voll makabren Humors, insbesondere die 3. und die 5. Episode. Alles spielt sich in den einfachen Werten schwarz und weiß ab, entweder überlebt eine Figur oder geht drauf (letzteres, getreu der Comicvorlage, meistens verdientermaßen). Wer kompliziert gestrickte, anspruchsvolle Geschichten erwartet, ist hier allerdings völlig falsch, für 2 Stunden gute Unterhaltung ist der Film aber kaum zu überbieten.
Zur deutschen Fassung: Auf jeden Fall sollte man zur 18er-Version greifen, da nur in dieser die 3. Episode enthalten ist. Zudem ist jede 16er-Version in JEDER Episode weiter gekürzt. Das 18er-Tape von Republik Pictures ist völlig uncut, hat allerdings eine absolut miese neue Synchronisation. Früher gab es ein Band von Constantin Film, daß in der 2. Episode zwar einen Minischnitt (Jordys Vater erscheint als Geist im Spiegel [wer weiß, warum das fehlt?]) aufwies, aber noch die Kinosynchro besaß, an der Sprecher wie Arnold Marquis, Tilly Lauenstein, Andreas Mannkopff, Heinz Petruo, Joachim Tennstedt und Lothar Blumhagen beteiligt waren. Diese Fassung (die, glaube ich, auch mit der Fassung von Premiere identisch ist), halte ich für die ultimative, die neue Synchro ist einfach nur schlecht.

Schauspieler
Offenbar haben auch die ganz Großen Hollywoods ihre Kindheit (und die damit verbundene Liebe zu Comics) nicht vergessen, den man trifft hier viele alte Bekannte: der aus diversen John-Carpenter-Filmen (z. B. The Fog) bekannte Tom Atkins, Viveca Lindfors, Adrienne Barbeau, Leslie Nielsen, Ed Harris, E. G. Marshall (Absolute Power), Hal Holbrook, Fritz Weaver und nicht zuletzt Stephen King nebst Sohnemann Joe, der den nachtragenden Jungen mit der Voodoo-Puppe spielt. Allesamt machen ihre Sache sehr gut, man merkt richtig, daß sie mit Spaß bei der Sache sind (insbesondere Leslie Nielsen in der wohl unsympatischsten Rolle seiner ganzen Karriere!).

Fazit
Für mich der ultimative Partyfilm: viel Fun, etwas Gore, gute Darsteller, viele zitierfähige Stellen. Jedoch völlig ungeeignet für konservativ eingestellte Zuschauer.

P.S.: Beim Videokauf aufpassen: "Creepshow - Kleine Horrorgeschichten" ist die 1987 produzierte Fortsetzung (vergeßt sie ganz schnell!!!), das Original ist noch unter dem Titel "Die unheimlich verrückte Geisterstunde" im Umlauf.

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