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Lang vor "Tales of the Crypt" machte sich "Dawn of the Dead" Regisseur George A. Romero mit diesen amüsanten Kurzgeschichten einen Namen, kurz bevor er "Day of the Dead" drehte. "Creepshow" beinhaltet fünf Gruselgeschichten, beginnt aber mit einer minimalen Rahmenhandlung, die im Sequel weiter ausgebaut wurde. Drehbuchautor des Ganzen war Stephen King, der sich selbst eine Hauptrolle in der zweiten Kurzgeschichten gönnte. Doch zu erst lernen wir Stan (Tom Atkins) kennen, der in seiner strengen Erziehung seinem Sohn keine Comichefte gönnt. Erst recht nicht wenn dieses Comicheft "Creepshow" heisst. Das wird ohne Erbarmen in die Mülltonne gepfeffert. Genau nach diesem Muster ist dann auch dieser geniale Episodenhorror aufgebaut. Meist werden aus den Comiczeichnungen echte Menschen, oder Romero baut immer wieder gerne irgendwelche comichaften Elemente in die Geschichten ein. Die Rahmenhandlung um Stan wird nur kurz angeschnitten und erst nach den fünf Geschichten geht es damit weiter. Wenn eine Gruselgeschichte zu Ende ist, wird sofort zur Nächsten geblendet.

Wir beginnen mit einem reichen Herren, der von seiner eigenen Tochter ermordet wurde. Doch nach sieben Jahren entsteigt er als Zombie seinem Grab, um sich dafür blutig zu rächen. Der Beginn verläuft sehr atmosphärisch und spiegelt perfekt die 80er Jahre wieder. Auf einem einsamen Landsitz findet das Geschehen statt, Romero fährt dutzende von Nebelmaschinen auf. Mit blutigen Intermezzos hält man sich noch bedeckt, aber die Darsteller, besonders der junge Ed Harris, sind klasse.
Weiter geht es mit dem Pechvogel Jordy Verrill (Stephen King). Beim ihm landet ein Komet vor der Haustüre, Jordy berührt das Ding ausversehen, von nun an wächst ihm Gras aus den Fingern. Eine kleine Verbeugung vor den vielen Monster und Ausserirdischenfilmen, die nach diesem Muster abliefen. Hier ist es ein winziger Komet, der extremen Graswuchs mit sich bringt. Während Verrill noch darüber nachdenkt mit dem Kometen Geld zu machen, wird er bereits immer grüner. Bald ist sein Haus eingewachsen, er selbst besteht nur noch aus Gras, ihm bleibt also nur ein Ausweg. Netter Grusel, der zwar nie richtig spannend ist, aber dank Kings übertriebenem Schauspiel wirklich Laune auf mehr macht.
Die dritte Episode gab es in Deutschland anfänglich gar nicht zu sehen. Dabei zeigt sie Leslie Nielsen in einer ungewohnt ernsten Rolle, die er bravurös meistert. Er verkörpert Richard Vickers, der sich an Kumpel Harry (Ted Danson) rächen will. Harry hat Richard nämlich die Frau ausgespannt, nun hat Richard sie und Harry am Strand eingegraben und wartet auf die Flut. Diese Geschichte verzichtet komplett auf irgendwelche blutigen Effekte, ist dafür aber um so spannender. Zu sehen wie Harry sich nicht mehr wehren kann und die Flut ist im Anmarsch. Aber auch der gute Richard kriegt noch sein Fett weg.
Nummer vier bringt mit Hal Holbrook, Adrienne Barbeau und Fritz Weaver viel Prominenz mit sich. Unter einer Treppe findet sich eine Kiste aus dem Jahre 1834. Was Niemand weiss, dort drin haust ein uraltes Monster, welches Ähnlichkeiten mit einem Gorilla hat. Dieses hat nach langer Abstinenz natürlich Hunger. Henry (Hal Holbrook) sieht eine Chance seine unausstehliche Frau Wilma (Adrienne Barbeau) loszuwerden. Trotz seines ulkigen Looks, sieht das kleine Monster furchteinflößend aus und darf drei Menschen blutigst verspeisen.
Kommen wir nun zur letzten Geschichte, in der Upson Pratt (E.G. Marshall), ein fieser Geschäftsmann und Hygieniker nach einem Stromausfall von jeder Menge Ungeziefer heimgesucht wird. Hier sind die Klaustrophobiker gefragt. Pratt lebt in einer hellen Wohnung, leitet von dort aus seine Geschäfte oder macht seine Angestellten zur Sau. Doch ohne Strom funktioniert auch die neuste Hightechanlage nicht. Pratt ist eingschlossen und Kakerlaken, Käfer und sonstiges Krabbelvieh fällt über ihn her. E.G. Marshall agiert herrlich süffisant und bösartig, man wünscht seinem Charakter förmlich den Tod wünscht.

Es mag den Kurzgeschichten vielleicht an Ideenreichtum ein wenig mangeln, doch man wird fast zwei Stunden gruselig unterhalten. Viel Humor, gut gelaunte Darsteller und ein meist böses Ende machen "Creepshow" zu einem diebischen Spass, der vom Sequel nicht getoppt werden kann. Auch wer sonst nicht dem Horror fröhnt, darf hier einen Blick riskieren.

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