In einer kleinen Stadt in der Bretagne wird der angesehene Raoul Mons (Jacques Dacqmine), gewissermaßen die moralische Leitfigur des Ortes, ermordet. Im Laufe der Ermittlungen kommt Inspektor Lavardin (Jean Poiret) den halbseidenen Umtrieben des wohl reputierten Opfers auf die Spur…
Die publikumswirksame Schnoddrigkeit des eigenwilligen Inspektors, der in „Hühnchen in Essig“ noch in der zweiten Reihe spielen musste, nimmt Claude Chabrol zum Anlass für einen komödiantisch gefärbten Krimi, der die reaktionären Tendenzen des zwiespältigen Ermittlers auf ein verbindliches Niveau herunterkocht und dafür seine kumpelhafte Grantigkeit weiter ausbaut. Erwartungsgemäß nutzt Chabrol Lavardins Suche nach der Wahrheit, um das Bürgertum einmal mehr als verkommenen Hort verdrängter Gelüste und bigotter Frömmelei vorzuführen, den es wie einen Saustall auszumisten gilt. Wie schon im Vorgänger spielt er dabei eigenmächtige Rechtsmanipulationen zu lässlichen Gaunereien herunter, die er als probates Mittel gegen die unbeherrschbaren Ungerechtigkeiten einer gestörten Welt ernstlich in Erwägung zieht. Trotz der gewitzten Inszenierung nicht mehr als ein mittelmäßiger Krimi mit distanzlosen Leichtfertigkeiten.