Die Abstände zwischen den Fortsetzungen von Don Coscarellis Horrorreihe um Angus Scrimm als „Tall Man“ genannter Herr über die Untoten, Michael Baldwin als von Selbigem seit seiner frühen Jugend verfolgtem Mike und Reggie Bannister als glatzköpfiger Zopfträger, Ex-Eisverkäufer, Möchtegern-Schwerenöter und „Tall Man“-Jäger wurden immer kürzer, die Qualität nahm trotz der fast immer gleichen Besetzung aber leider ebenfalls stetig ab.
Der 1998 erschienene vierte Teil bildet bislang sowohl den Abschluss als auch Tiefpunkt der Reihe. Einmal mehr wird die mysteriöse Geschichte um einige Aspekte erweitert, Fragen aber nicht wirklich beantwortet, stattdessen gar immer neue aufgeworfen. Und das in einem Ausmaße, dass man als Zuschauer längst bezweifelt, dass Coscarelli durch seine eigenen Drehbücher selbst noch durchsteigt. Auf mich wirkt dieser Teil besonders lieblos zurechtkonstruiert und dem Publikum vorgeworfen. Der „Tall Man“ lässt Reggie am Leben, niemand weiß warum. Der „Tall Man“ baumelt an einem Baum, warum auch immer. In einer Rückblende erfährt man, dass er mal ein normaler Mensch war und an Dimensionsschleusen gebastelt hat – warum er zum grimmigen Seelenfänger wurde, bleibt weiterhin im Verborgenen. Zwischendurch bekommt man in anderen Rückblenden noch belanglose Szenen zu sehen, die bei der Erstellung des ersten Teils anscheinend übrig blieben. Wer sich wirklich noch auf die Handlung konzentriert und Antworten erhofft, wird zwangsläufig enttäuscht werden, wer sich auf ein abgefahrenes Spezialeffekt-Spektakel freut, aber vermutlich ebenfalls, denn diese fielen diesmal trotz einiger immer noch sehr gelungener Arbeiten wesentlich zahmer und zurückhaltender als zuvor aus.
„Das Böse IV“ wirkt stattdessen stellenweise gar fast schon schwülstig-mystisch mit seinem Geplänkel zwischen den Brüder Mike und Jody und ihrem bedeutungsschwangeren, aber letztlich zu nichts führendem Gequatsche und in seiner Gesamtheit wie eine TV- oder halbgare „Direct-to-Video“-Produktion. Schade, denn an den bewährten Schauspielern hat’s nicht gelegen, viel mehr an einem konfusen Konzept, das Coscarelli entweder zu Kopf gestiegen oder über selbigen gewachsen ist.
Fazit: Ziemlich fade Fortsetzung, die dank bekannter Gesichter und einigen bereits aus den Vorgängern bekannten Ideen zumindest partiell noch einigermaßen unterhält, aber ein unwürdiger, oft richtiggehend dröger, langweiliger Schlusspunkt der eigentlich so phantastischen „Phantasm“-Reihe ist.
Nett allerdings: Ein von Reggie Bannister eingespielter und –gesungener Hardrock-Song im Abspann, der die berühmte „Phantasm“-Melodie aufgreift.