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Eine Frau wacht in einer Gummizelle auf, nur bekleidet mit Unterwäsche. Sie kann sich an nichts erinnern, weder wie sie herkam noch wie sie heißt. Dann öffnet sich plötzlich die Tür und nach kurzem Umherirren stößt sie auf weitere Leidensgenossen, mit denen sie kurz darauf die unterirdischen Gänge erkundet. Verzweifelt versucht man gemeinschaftlich zu ergründen, was hinter dem ganzen steckt - verfolgt von einem unheimlichen Schattenwesen, das auch schon bald erste Opfer fordert. Als die Herrschaften ein Telefon sowie einen Umkleideraum entdecken, in dem sich sowohl ihre Klamotten als auch Arztblätter mit Angaben zu ihrer Person befinden, scheint sich die Lage zu entspannen - doch dann taucht das merkwürdige Subjekt wieder auf - und hat noch lange nicht genug vom Morden.

Dass ich mich mit der Zusammenfassung so schwer tue, liegt vor allem daran, dass die eigentliche Grundstory des Films schon recht dünn ist. Trotzdem hätte der Streifen vor zehn Jahren mit Sicherheit überwältigende Kritiken bekommen, doch mittlerweile haben wir schon ziemlich viele ähnlich gelagerte Geschichten gesehen. Ein bisschen "Saw", ein wenig "House of 9" garniert mit Versatzstücken von Cube - und fertig ist der neue Film.

Trotzdem muss man schon sagen, dass "Dark shadows" (im Original wesentlich passender als "Shadow Puppets" erschienen, aber der deutsche Verleih muss sich ja ständig intelligente Namen ausdenken) immerhin sehr gut klaut und der Zuschauer bis zum Schluss eigentlich nur schwer erahnen kann, auf was das alles hinausläuft.

Sicherlich hat der Film aufgrund dieses merkwürdigen Wesens (bei dem man die blau leuchtenden Augen besser weggelassen hätte, da diese doch arg kitschig wirken), einige dicke Logiklöcher zu bieten und auch die komplette Endauflösung ist schon recht hanebüchen.

Die Schauspieler, allen voran Jolene Blalock, machen aber einen wirklich guten Job und die Synchronisation ist für einen so kleinen Film sehr gelungen. Auch Regisseur Michael Winnick schafft es, mit nur wenigen geschickten kameratechnischen Schachzügen eine beklemmende Atmosphäre zu erschaffen, unterstützt von einem gelungenen Score, der einen des Öfteren aufschrecken lässt.

Sollte man oben genannte Vorbilder mögen, kann man bei "Dark shadows" eigentlich wenig falsch machen. Wenn er das Genre auch wahrlich nicht neu erfindet, bleibt unter dem Strich trotzdem ein spannender Streifen, dessen Story zwar hirnrissig, aber immerhin recht originell ist. Daher gibt es hierfür 7 Punkte.

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